Werbebanner werden deutlich größer
Das Standard-Werbeformat im Netz, der klassische Banner, wird spätestens seit der Krise der Online-Werbung im letzten Jahr von vielen Werbetreibenden und Kunden als gescheitertes Konzept betrachtet.
Allerdings waren bisher kaum Alternativen zum Standard-Banner [wie auch auf der FutureZone-Hauptseite mit 468 mal 60 Pixeln] in Sicht, bis das Online-Magazin "CNet" vor rund einem Monat mit großformatigen Anzeigen startete.
Das neue Format ist nicht nur mehr als drei Mal so groß wie der Standard-Banner [360 mal 300 Pixel] und recht auffällig im oberen Textabschnitt platziert, sondern bietet auch die Möglichkeit, innerhalb der Anzeige verschiedene "Links" anzuwählen, die den Inhalt der Anzeige verändern, ohne dass der Surfer die "CNet"-Site verlässt.
Nachdem das Magazin die "Klickrate" mit diesen - von den meisten Lesern allerdings als aufdringlich und störend empfundenen - Anzeigen innerhalb kürzester Zeit deutlich gesteigert hat, will heute das Inter Advertising Bureau neue Formate von den Dimensionen der "CNet"-Anzeigen einführen.
Die "Klickrate" gibt an, wie viel Prozent der Betrachter auch tatsächlich auf Werbebanner klicken. Lagen die "Klickraten" um 1996 noch bei vier bis fünf Prozent, sind sie im letzten Jahr auf durchschnittlich 0,5 Prozent oder weniger gesunken.
CNetGroßformate kommerziell erfolgreich
Das Internet Advertising Bureau [IAB] ist eine Non-Profit-Organisation, die Online-Werbeformate standardisiert, um die reibunglose und effiziente Abwicklung von Werbung im Netz zu erleichtern.
Das IAB hatte 1996 die derzeitigen Standard-Banner und deren kleinere Abwandlungen eingeführt, die alle jeweils 60 Pixel Bildhöhe aufweisen.
Nach dem kommerziellen Erfolg des neuen "CNet"-Formats, der jetzt schon zu Ankündigungen ähnlich großer Werbefenster von einer Reihe prominenter US-Sites geführt hat, will das IAB heute sieben neue Formate vorschlagen, von denen sechs wesentlich größer als die bisher dominierenden Banner sind.
Dem Vernehmen nach sind die neuen Formate unter anderem 120 mal 600, 160 mal 600, 336 mal 280 und 250 mal 250 Pixel groß.
Inter Advertising BureauAnnäherung an Printwerbung
Die neuen Werbeformate sollen die Online-Anzeigen erklärterweise an das Erscheinungbild von Printanzeigen annähern.
Zwar wird auch von Branchenexperten davon ausgegangen, dass viele Surfer die neuen Formate zunächst allein wegen der zwangsläufig steigenden Datenmengen, die die größeren Anzeigen benötigen, ablehnen. Trotzdem wird erwartet, dass sich die Großformate schnell und umfassend etablieren werden.
Den Werbekunden gefallen die größeren Werbeflächen nämlich ausgesprochen gut. Nach ersten Umfragen spielt dabei neben der schieren Größe auch die optische Annäherung an Printanzeigen eine entscheidene Rolle.
Diese Meinung der Werbekunden dürfte angesichts der Krise der Online-Werbung sehr viel wichtiger als die der Surfer sein, da vielen Sites einfach keine andere Wahl bleiben wird, als einen Teil ihrer Besucher zu verärgern, aber dafür deutlich höhere Werbeeinnahmen zu erzielen.
Der Online-Werbemarkt hat sich seit dem High-Tech-Crash im April 2000 dramatisch verändert, insbesondere werbeorientierte Unternehmen wie Yahoo leiden stark darunter.
Online-Werbemarkt beutelt Dot.coms