28.02.2001

BUNTER, LAUTER

Bildquelle: ORF ON

Multimedia-SMS soll Telekoms sanieren

Die aktuelle Krise der Telekom-Unternehmen ist vor allem auf die hohen Investitionskosten in die mobilen Netze der Zukunft [UMTS] zurückzuführen - und darauf, dass bisher völlig unklar ist, wie die teils existenzbedrohlichen Schulden wieder hereingespielt werden sollen.

Die Hoffnungen der Branche richten sich jetzt auf Multimedia-SMS, also das einfache und schnelle Versenden von Textnachrichten, die mit Bildern, Musik- und Video-Files gekoppelt sind.

Zum Hoffnungsträger taugen die MMS [Multimedia Messaging Service] genannten Dienste, weil sie intensiven Datenverkehr, mit dem allein in den nächsten Jahren Geld verdient werden kann, und die Popularität von SMS - vor allem bei jungen Handynutzern - kombinieren.

Dringend benötigte Einnahmen

Die Entwicklung von MMS durch die Netzausrüster ist eine Reaktion auf die immense Nachfrage nach mobilen Kurznachrichten. Das Service soll die einfache und mobile Handhabung von SMS mit den Möglichkeiten von E-Mail-Attachments verbinden.

"MMS wird den Netzbetreibern sofort Einnahmen bescheren," prophezeit beispielsweise Niklas Savander von Nokia.

Savander glaubt zudem, dass "MMS genau wie SMS eine rasante Verbreitung" erfahren wird.

Murphy's Law ignoriert

Im Dezember 2000 wurden weltweit laut Branchen-Insidern 14 Milliarden SMS verschickt, eine Zahl, die den Telekom-Managern jetzt Hoffnung auf das große Multimedia-Geschäft mit MMS macht.

Allerdings spricht auch eine Reihe von Tatsachen gegen den Optimismus der angeschlagenen Branche. Zum einen hat der Erfolg von SMS die Netzbetreiber in den letzten zwei Jahren selbst völlig überrascht und war alles andere als eine geplante Erfolgsgeschichte.

Zum anderen müssten sich die entsprechenden Handys mit integrierten Bild- und Soundfunktionen zuerst auf dem Markt durchsetzen und die Einbindung der MMS-Dienste dann noch ähnlich einfach gestaltet werden wie das Schreiben von SMS am Handy.