Das Handy und das Liebesleben
Wie eine vom Mobilfunkbetreiber One initiierte Integral-Studie ergibt, ist das Handy drauf und dran, das Liebesleben der Österreicherinnen und Österreicher zu erobern.
"Mobile Beziehungspflege", wie der "Terminus technicus" lautet, ist für rund drei Viertel der heimischen Mobiltelefonierer bereits fixer Bestandteil der elektronischen Gesprächskultur.
"Nach dem persönlichem Gespräch ist das Handy das mit Abstand wichtigste Kommunikationsmittel in Beziehungen. Gestritten wird aber scheinbar nach wie vor lieber face to face", erklärte One-Geschäftsführer Jörgen Bang-Jensen.
Handy kein Beziehungskiller
Für 66 Prozent der 991 befragten Handybesitzer bringt das kleine
Telefon hauptsächlich Vorteile für die Liebe, für rund ein Viertel
fördert es sogar die Stabilität der Partnerschaft, so die Studie. 92
Prozent der Befragten haben schon einmal ihren Partner angerufen, 71
Prozent eine SMS an den Liebsten geschickt, und über die Hälfte
haben bereits auf die Mailbox des Herzblatts gesprochen [51
Prozent].
Wermutstropfen: Kontrolle per Handy
97 Prozent der Liebespaare mit Handys verwenden diese für einen kurzen Kontakt zwischendurch, 80 Prozent, um Verabredungen zu treffen, 69 Prozent für längere Gespräche.
Zurückhaltender sind Paare jedoch beim Streiten über den "mobilen Draht": Lediglich 36 Prozent haben schon einmal über den Fernsprecher gehadert, nur zehn Prozent gaben zu, das täglich zu tun.
Als einzigen Nachteile von Handys in Beziehungen nennen besonders Frauen und ältere Befragte, dass man jederzeit vom Partner kontrolliert werden kann.
Schamgefühl bleibt in Grenzen
Das Schamgefühl der Österreicher, vom Partner in der
Öffentlichkeit angerufen zu werden, hält sich in Grenzen: Nur 50
Prozent der Befragten empfinden das als unangenehm. Besonders den
Frauen [58 Prozent] macht es im Gegensatz zu den Männern [43
Prozent] wenig aus, öffentlich Liebesbekenntnisse auszutauschen.
Das Handy als "elektronische Nabelschnur"
Für den Psychoanalytiker Walter Hoffmann ist das Handy wie eine "elektronische Nabelschnur", die Schutz gegen Einsamkeit bietet und Trennungsängste nimmt.
"Seit es Mobiltelefone gibt, können wir rund um die Uhr in Beziehungen online bleiben. Selbst wenn wir nicht telefonieren, genügt das Wissen, dass wir jederzeit in Kontakt treten können."