14.03.2001

MALONNA

Bildquelle: FuZo

Napster: Neue Runde im Filterkarussell

Gut eine Woche nach dem Richterspruch im Rechtsstreit um kostenlose Musik aus dem Internet hat die Online-Tauschbörse Napster mit dem US-Unternehmen Gracenote eine Vereinbarung geschlossen, um strittige Musiktitel aus seinem Angebot zu entfernen.

Mit Gracenote, einem Hersteller von Anwendungen zur Musikerkennung, habe die Tauschbörse schon seit Monaten eine mögliche Partnerschaft erwogen, teilte Napster mit.

Durch die Zuammenarbeit werde es in Hinkunft besser möglich sein, strittige Musikdateien aus dem Angebot herauszufiltern. "Wir setzen bei unseren Anstrengungen, den Richterspruch zu erfüllen, alle Hebel in Bewegung", sagte Napster-Chef Hank Barry. Finanzielle Details der geschlossenen Vereinbarung wurden vorerst nicht mitgeteilt.

Hohe Treffsicherheit durch neuartige Matching-Technologie

Bisher können Napster-Nutzer bestehende Filter leicht umgehen, indem die Namen von Titeln oder Interpreten leicht verändert werden. Es reichen eine andere Schreibweise oder das Einfügen von Zahlen, um die Filter auszuschalten.

Hyman sagte, sein Unternehmen arbeite an einer Lösung, um Napster mit einer umfangreichen Liste möglicher Varianten in den Schreibweisen zu versorgen. Dazu habe man eine Matching-Technologie entwickelt, die es ermöglicht, Titel und Künstler nach phonetischer Ähnlichkeit mit hoher Treffsicherheit zu identifizieren.

Napster muss der einstweiligen Verfügung zufolge bis heute, Mittwoch, 135.000 urheberrechtlich geschützte Songs vom Tausch ausschließen, um einer Schließung zu entgehen.