25.03.2001

CEBIT 2001

Bildquelle: FuZo/BioID

Kein Durchbruch für Biometrie auf der CeBIT

Am Geldautomaten genügt ein Augenaufschlag und der Fingerabdruck. Anhand der charakteristischen Körpermerkmale erkennt das System den Kunden und wirft Geldscheine aus. Die lästige PIN-Nummer kann er getrost vergessen. Ermöglichen soll dies die so genannte Biometrie.

Bislang allerdings bleibt diese seit Jahren angekündigte Technologie weitgehend eine Zukunftsvision. In der Praxis haben sich Zugangskontrollen anhand von Körpermerkmalen bis heute nicht durchgesetzt. Auch auf der diesjährigen CeBIT warten Hersteller und genervte PIN und Passwort-Nutzer vergeblich auf den Durchbruch.

Hohe Fehlerquoten, hohe Preise und die komplizierte Installation der Systeme sind aus Sicht von Branchenkennern die Hauptgründe für die mangelnde Akzeptanz der biometrischen Verfahren.

Biometrie: In den USA längst akzeptiert

In den USA seien die Zugangsverfahren anhand von Körpermerkmalen längst akzeptiert. "Dort ist das schon längst keine Science Fiction mehr." BioID habe bereits mehrere Aufträge aus den USA erhalten.

Vor allem als Zugangskontrolle für Mitarbeiter in Firmennetzwerken hätte sich die Gesichtserkennung bewährt. Das System BioID identifiziert den Nutzer mit Hilfe einer kleinen Videokamera und spezieller Software anhand von Gesichtsform, Stimme und Lippenbewegung.

Wann sich die Biometrie auch in Deutschland durchsetzen wird, ist aus Sicht des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik völlig unklar. "Das ist zurzeit Kaffeesatzleserei", meint die Abteilungsleiterin für IT-Sicherheit, Marit Blattner-Zimmermann.

Ein üppiges Abendessen ist nach Worten der Hersteller für die Zugangskontrolle kein Problem. "Wir haben natürlich eine gewisse Toleranzgrenze vorgesehen", sagt Sitec-Verkaufsleiter Udo Jakob.

Das Gewicht ist jedoch nicht die größte Hürde, um Zugang zu erhalten. Noch vor dem Eintritt in die Schleuse muss sich der Nutzer zunächst einmal ganz normal identifizieren: Mit einer mehrstelligen PIN- Nummer.