Österreicher haben neun Millionen CDs gebrannt
Die österreichischen Musikliebhaber haben im Jahr 2000 mehr als 4,3 Mrd. ATS für Musik auf den Tonträgern CD, CD-Single, MC, LP und MiniDisc ausgegeben.
Nach zwei Jahren mit rückläufigen Umsätzen kam es damit wieder zu einer Steigerung von 3,5 Prozent oder 148 Mio. S. Die dominierende Marktstellung auf dem heimischen Tonträgermarkt nimmt weiterhin der CD-Album-Markt ein. Das teilte die IFPI Austria, der Verband der Österreichischen Musikindustrie, heute mit.
Die digitalen Tonträger CD-Album, CD-Single [inkl. CD Maxi-Single] sind mit einem Umsatzanteil von 97,3 Prozent am Gesamtmarkt die mit Abstand wichtigsten Musikformate. Für sie gaben die Konsumenten im Vorjahr mehr als 4,2 Mrd. ATS aus.
Dafür ist der CD-Single-Markt rückläufig. Dort wurden insgesamt 197 Millionen ATS umgesetzt, um 1,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Single-Absatz fiel um 3,8 Prozent.
8 Prozent Penetrationsrate bei Brennern
Als Ursachen für diesen Rückgang kommen "illegale
Gratis-Downloads aus dem Internet" und "vermehrtes Brennen von CDs"
in Frage. Laut IFPI Austria wurden im Vorjahr neun Millionen CDs
privat gebrannt, um vier Millionen mehr als 1999. Der Prozentsatz
der Haushalte mit CD-Brenner verdoppelte sich von vier auf acht
Prozent. Kein Wunder: CD-Brenner-Laufwerke sind mittlerweile unter
2.000 ATS zu haben, Rohlinge für vier ATS. Freilich ist nicht
aufgeschlüsselt, welcher Anteil auf Datensicherung entfällt.
MiniDisc und Vinyl unter "ferner liefen"
Die MiniDisc liegt mit einem Marktanteil von 0,1 Prozent etwa auf dem Vorjahresniveau, die Vinyl-Tonträger konnten ihren Platz als Nischenprodukte behaupten und erzielten ebenfalls einen Marktanteil von 0,1 Prozent. Die analoge Musikkassette verlor weiterhin an Bedeutung, ihr Anteil am Gesamtmarkt liegt bei 2,7 Prozent.
Der heimische Tonträgermarkt hat sich damit im internationalen Vergleich erstaunlich gut entwickelt. Im Gegensatz dazu musste nämlich der weltweit mit Abstand größte Musikmarkt, die USA, ebenso wie Deutschland Umsatzeinbußen von 2,5 Prozent hinnehmen. Nur Großbritannien zeigte in Europa mit 3,3 Prozent ähnliche Marktzuwächse wie Österreich.
Weltweit fünfzehntgrößter Markt
Österreich liegt mit 2,7 verkauften Alben pro Einwohner bereits unter den Top Ten der Welt. Großbritannien führt mit 4,1 Alben vor den USA und Norwegen mit jeweils 3,6 Alben. Gemessen an der absoluten Marktgröße ist der heimische Tonträgermarkt um einen Platz auf die 15. Stelle vorgerückt.
Die USA sind mit fast 13 Mrd. USD nach wie vor der mit Abstand größte Musikmarkt.