Multis stürzen sich auf Online-Musikmarkt
Yahoo hat nach eigenen Angaben eine Allianz mit der Internet-Musikplattform Duet der Medienkonzerne Sony und Vivendi Universal geschlossen. Yahoo-User könnten ab dem Sommer, wenn Duet starte, über das Internet Musik abrufen, teilte Yahoo am Donnerstag mit.
Den Nutzern stehe dann eine Vielfalt von Liedern online zur Verfügung. Die Urheberrechte der Künstler blieben dabei gewahrt.
Duet wird Musik von Sony Music und Vivendi Universal anbieten, will aber weitere Plattenfirmen hinzugewinnen.
"Duet" startet im SommerMTV steigt in den Online-Musikmarkt ein
Die amerikanische MTVi-Gruppe hat ein eigenes Service zum Herunterladen von Musiktiteln aus dem Internet gestartet. Der Chef der zur Viacom gehörenden MTVi-Gruppe, Nicholas Butterworth, sagte, erstmals seien die Titel aller führenden Labels über eine Plattform legal zugänglich.
"Vor einem Jahr waren gerade einmal 100 Titel der großen Labels online verfügbar", sagte Butterworth. "Ende des Monats werden es 10.000 sein." Das Angebot sei kostenpflichtig und werde über die Internet-Seiten der Musiksender MTV und VH1 angeboten.
Lizenz zum Downloaden
Den Angaben zufolge haben Vivendi Universals Universal Music
Group, Sony Music Entertainment, die zu AOL Time- Warner gehörende
Warner Music Group, BMG Entertainment der Bertelsmann AG und die EMI
Group ihre Titel für das neue Service lizenziert.
Das kostet der Spaß
Bei dem MTVi-Service soll das Herunterladen eines Songs zwischen 99 Cents [1,1 Euro/15,1 ATS] und 1,99 Dollar kosten, für komplette Alben seien zwischen 10,98 und 18,98 Dollar zu zahlen.
Abonnements soll es vorerst nicht geben. MTVi-Chef Butterworth sagte, er könne sich vorstellen, dass das jetzige Angebot als Basis für ein späteres Abo-Service genutzt werde.
In Musikkreisen gibt es Bedenken, dass das Bezahl- Modell nicht funktionieren werde. Es habe bei vergangenen Versuchen nicht zum Erfolg geführt, hieß es.
Das Abonnement-Modell
Dabei würde der Kunde eine monatliche Gebühr zahlen und könnte
dann unbegrenzt auf die Musik zugreifen. Zuletzt haben die
Medienkonzerne AOL Time-Warner, Bertelsmann, die EMI Group sowie
RealNetworks im vergangenen Monat eine entsprechende Plattform mit
dem Namen MusicNet gegründet, die ab Spätsommer Abonnement-Lizenzen
vermarkten will. Universal Music und Sony haben ebenfalls ein
eigenes Abo-Service mit dem Namen Duet angekündigt. Duet soll im
Spätsommer starten.
Wieder mehr Downloads bei Napster
Trotz gerichtlich verfügter Einschränkungen haben Nutzer bei der Online-Musiktauschbörse Napster in der letzten März-Woche mehr Titel heruntergeladen als noch in der Woche zuvor.
Nach einer am Mittwoch veröffentlichten Studie des Instituts Webnoize wurden allein in der letzten März-Woche 593 Millionen Musiktitel heruntergeladen.
Das seien 25 Prozent mehr als in der vorangegangenen Woche, hieß es in der Untersuchung des in Cambrigde im US-Bundesstaat Massachusetts ansässigen Instituts, das das Internet beobachtet. Webnoize zufolge werden die Nutzer aber mit dem Filter "spielend leicht fertig".
Filter offenbar wirkungslos
Noch immer sei es möglich, fast jedes gewünschte Lied zu
bekommen. Millionen von Nutzern hätten weiterhin Zugang zu Napster.
Im Februar wurden Webnoize zufolge insgesamt 2,79 Mrd. Titel
heruntergeladen. Im März seien es trotz des Filters noch 2,49 Mrd.
Titel gewesen.
Die Napster-Seifenoper
Der Musikverband Recording Industry Association of America [RIAA] hatte Ende März vor Gericht geklagt, es gebe keine Hinweise darauf, dass Napster sich dem Urteil beuge.
Napster argumentierte dagegen, mehr als 275.000 Lieder seien bis Ende März vom Online-Tausch ausgeklammert worden. Die großen Musikunternehmen hätten aber nicht genügend Informationen zur Verfügung gestellt, um die gerichtlichen Auflagen vollständig zu erfüllen.
Nach dem Gerichtsurteil hatte Napster angekündigt, rund zwei Millionen Musiktitel zu blockieren.
Napster