05.04.2001

BIG BUCKS

Bildquelle: PhotoDisc

Multis stürzen sich auf Online-Musikmarkt

Yahoo hat nach eigenen Angaben eine Allianz mit der Internet-Musikplattform Duet der Medienkonzerne Sony und Vivendi Universal geschlossen. Yahoo-User könnten ab dem Sommer, wenn Duet starte, über das Internet Musik abrufen, teilte Yahoo am Donnerstag mit.

Den Nutzern stehe dann eine Vielfalt von Liedern online zur Verfügung. Die Urheberrechte der Künstler blieben dabei gewahrt.

MTV steigt in den Online-Musikmarkt ein

Die amerikanische MTVi-Gruppe hat ein eigenes Service zum Herunterladen von Musiktiteln aus dem Internet gestartet. Der Chef der zur Viacom gehörenden MTVi-Gruppe, Nicholas Butterworth, sagte, erstmals seien die Titel aller führenden Labels über eine Plattform legal zugänglich.

"Vor einem Jahr waren gerade einmal 100 Titel der großen Labels online verfügbar", sagte Butterworth. "Ende des Monats werden es 10.000 sein." Das Angebot sei kostenpflichtig und werde über die Internet-Seiten der Musiksender MTV und VH1 angeboten.

Das kostet der Spaß

Bei dem MTVi-Service soll das Herunterladen eines Songs zwischen 99 Cents [1,1 Euro/15,1 ATS] und 1,99 Dollar kosten, für komplette Alben seien zwischen 10,98 und 18,98 Dollar zu zahlen.

Abonnements soll es vorerst nicht geben. MTVi-Chef Butterworth sagte, er könne sich vorstellen, dass das jetzige Angebot als Basis für ein späteres Abo-Service genutzt werde.

In Musikkreisen gibt es Bedenken, dass das Bezahl- Modell nicht funktionieren werde. Es habe bei vergangenen Versuchen nicht zum Erfolg geführt, hieß es.

Wieder mehr Downloads bei Napster

Trotz gerichtlich verfügter Einschränkungen haben Nutzer bei der Online-Musiktauschbörse Napster in der letzten März-Woche mehr Titel heruntergeladen als noch in der Woche zuvor.

Nach einer am Mittwoch veröffentlichten Studie des Instituts Webnoize wurden allein in der letzten März-Woche 593 Millionen Musiktitel heruntergeladen.

Das seien 25 Prozent mehr als in der vorangegangenen Woche, hieß es in der Untersuchung des in Cambrigde im US-Bundesstaat Massachusetts ansässigen Instituts, das das Internet beobachtet. Webnoize zufolge werden die Nutzer aber mit dem Filter "spielend leicht fertig".

Die Napster-Seifenoper

Der Musikverband Recording Industry Association of America [RIAA] hatte Ende März vor Gericht geklagt, es gebe keine Hinweise darauf, dass Napster sich dem Urteil beuge.

Napster argumentierte dagegen, mehr als 275.000 Lieder seien bis Ende März vom Online-Tausch ausgeklammert worden. Die großen Musikunternehmen hätten aber nicht genügend Informationen zur Verfügung gestellt, um die gerichtlichen Auflagen vollständig zu erfüllen.