Ausschreibungsergebnis für Chipcard annulliert
Der Vorstand des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger berät heute über die weitere Vorgangsweise bei der Vergabe des Auftrages für die Chipcard, die den Krankenschein ablösen soll.
Am Freitag hat das Bundesvergabeamt dem Einspruch eines unterlegenen Bieters stattgegeben: "Die Entscheidung des Hauptverbands der Sozialversicherungsträger, die Ausschreibung der Sozialversicherungs-Chipkarte nicht zu widerrufen, wird für nichtig erklärt."
1,3 Milliarden ATS
Ursprünglich war der Milliardenauftrag dem US-deutschen
Bieterkonsortium EDS/ORGA zugeschrieben worden. Mit den angegebenen
Kosten von 1,3 Milliarden Schilling habe sich dieses Konsortium als
klar bester Bieter hervorgetan.
Neue Verzögerung um ein halbes Jahr
Im Hauptverband beharrt man jedenfalls darauf, dass das Ausschreibungsverfahren überaus korrekt durchgeführt worden sei, und hält es für möglich, dass der Zuschlag dennoch an EDS/ORGA erfolgen kann.
Von Seiten eines der unterlegenen Bieter wird hingegen betont, dass dem Hauptverband nun nichts anderes mehr übrig bleibe, als die Ausschreibung neu zu unternehmen oder den Gang zum Verfassungsgerichtshof anzutreten.
Eine Neuauschreibung könnte eine weitere Verzögerung des Projekts um gut ein Jahr zur Folge haben. Der Zuschlag an EDS/ORGA war im Dezember erfolgt. Konkurrenten waren die Telekom-Tochter Datakom, Debis sowie Siemens.