08.05.2001

100 PROZENT

Bildquelle: tr

tele.ring an US-Investoren verkauft

Der britische Telekomkonzern Vodafone verkauft den österreichischen Festnetz- und Mobilfunkanbieter tele.ring zu 100 Prozent an den US-Konzern Western Wireless International.

Der Verkauf habe weder auf die Zusammensetzung des Managements noch auf die Mitarbeiter Einfluss, hieß es auf Anfrage der FutureZone von tele.ring.

Wohl aber auf die Möglichkeit, "rascher und flexibler zu agieren", da die neuen Eigentümer im Unterschied zu Vodafone über Erfahrungen vor allem auf kleineren Märkten wie dem heimischen verfügten.

Mobilkom-Chef Nemsic hofft auf Ende "ruinöser Preiskriege"

Neben Beteiligungen an Handynetzen in so unterschiedlichen Weltgegenden wie Irland, Bolivien, Georgien, Ghana und Haiti hält WWI auch 19 Prozent an der kroatischen VIPnet.

Damit ist WWI in Kroatien Partner der Mobilkom Austria, in Slowenien hingegen Konkurrent der Telekom-Austria-Tochter. Es sei die Unternehmensphilosophie von Western Wireless, auf einigen Märkten als Konkurrent, auf anderen als Partner aufzutreten, bemerkte tele.ring-Geschäftsführer Hartmut Kremling.

Mobilkom-Generaldirektor Boris Nemsic verspricht sich von der neuen Situation mehr Kostenwahrheit und hofft vor allem auf ein Ende "ruinöser Preiskriege".

Dass der neue tele.ring-Eigentümer WWI einerseits als Partner und andererseits als Konkurrent der Mobilkom auftritt, ist für Nemsic lediglich ein Beispiel für die lebendige Dynamik in dieser Branche.

Die Mutter des neuen Eigentümers

WWI ist die international operierende Tochter der Western Wireless Corporation [WWC]. WWC bedient in 19 US-Bundesstaaten westlich des Mississippi etwa 1,1 Millionen Kunden unter der Marke "Cellular One".

Das an der Nasdaq gelistete Unternehmen verfügt seit dem milliardenschweren Verkauf der Tochter VoiceStream an die Deutsche Telekom über genügend Geld, um auch große Akquisitionen im Ausland durchzuführen.