tele.ring an US-Investoren verkauft
Der britische Telekomkonzern Vodafone verkauft den österreichischen Festnetz- und Mobilfunkanbieter tele.ring zu 100 Prozent an den US-Konzern Western Wireless International.
Der Verkauf habe weder auf die Zusammensetzung des Managements noch auf die Mitarbeiter Einfluss, hieß es auf Anfrage der FutureZone von tele.ring.
Wohl aber auf die Möglichkeit, "rascher und flexibler zu agieren", da die neuen Eigentümer im Unterschied zu Vodafone über Erfahrungen vor allem auf kleineren Märkten wie dem heimischen verfügten.
Das Unternehmensziel von Western Wireless International [WWI] ist die Beteiligung an Mobilfunkunternehmen, die in Ländern operieren, wo noch eine "substanzielle Nachfrage" und damit die Möglichkeit auf "rapides Wachstum" besteht.
Western Wireless InternationalMobilkom-Chef Nemsic hofft auf Ende "ruinöser Preiskriege"
Neben Beteiligungen an Handynetzen in so unterschiedlichen Weltgegenden wie Irland, Bolivien, Georgien, Ghana und Haiti hält WWI auch 19 Prozent an der kroatischen VIPnet.
Damit ist WWI in Kroatien Partner der Mobilkom Austria, in Slowenien hingegen Konkurrent der Telekom-Austria-Tochter. Es sei die Unternehmensphilosophie von Western Wireless, auf einigen Märkten als Konkurrent, auf anderen als Partner aufzutreten, bemerkte tele.ring-Geschäftsführer Hartmut Kremling.
Mobilkom-Generaldirektor Boris Nemsic verspricht sich von der neuen Situation mehr Kostenwahrheit und hofft vor allem auf ein Ende "ruinöser Preiskriege".
Dass der neue tele.ring-Eigentümer WWI einerseits als Partner und andererseits als Konkurrent der Mobilkom auftritt, ist für Nemsic lediglich ein Beispiel für die lebendige Dynamik in dieser Branche.
WWI verfügt auch über eine bis dato noch nicht genutzte GSM-Lizenz im benachbarten Slowenien.
VIPnet und WWIBeides habe beim Verkauf keine wesentliche Rolle gespielt, es handle sich "um eine andere Baustelle" hieß es seitens der tele.ring
Die anderen VIPnet-BeteiligungenDie Mutter des neuen Eigentümers
WWI ist die international operierende Tochter der Western Wireless Corporation [WWC]. WWC bedient in 19 US-Bundesstaaten westlich des Mississippi etwa 1,1 Millionen Kunden unter der Marke "Cellular One".
Das an der Nasdaq gelistete Unternehmen verfügt seit dem milliardenschweren Verkauf der Tochter VoiceStream an die Deutsche Telekom über genügend Geld, um auch große Akquisitionen im Ausland durchzuführen.
tele.ring hat derzeit 200.000 Mobilfunkkunden, 180.000 Festnetzkunden und 25.000 Internet-Kunden. Das Unternehmen beschäftigt 850 Mitarbeiter.
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