15.05.2001

GEBÜHREN

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Ein Mautsystem auf Handy-Basis

Ericsson und One haben gemeinsam ein Verkehrsleitsystem für Lkw entwickelt.

Im Rahmen der Ausschreibung der Asfinag für die elektronische Lkw-Maut, die in Österreich ab 2003 eingeführt werden soll, wird von Mitte Mai bis Mitte Juni das "Traffic Telematics System" auf einem 20 km langen Teilstück der Südautobahn zwischen Baden und Wien mit 60 Lkw getestet.

"Enforcement Cars"

Beim "Traffic Telematics System" wird jeder Lkw mit einer On-Board-Einheit mit einem Handy ausgestattet, das die GPS-Positionsdaten bündelt, zwischenspeichert und via GPRS [General Packet Radio System] an die zentrale Datenverarbeitungsstelle übermittelt. Eine On-Board-Einheit soll etwa 2.000 bis 3.000 S kosten.

Das System, für das keine baulichen Maßnahmen erforderlich sind, ist europaweit kompatibel. Funklöcher können dadurch ausgeglichen werden, dass die On-Board-Einheit die Daten zwischenspeichert und Rückrechnungen möglich sind.

Für eine österreichweite Abdeckung des Road-Pricing-Systems müssten Berechnungen von Ericsson zufolge rund 100.000 Lkw mit On-Board-Geräten ausgestattet werden.

An Lkw, die nur durch Österreich durchfahren, könnten die On-Board-Einheiten an Grenzstationen vermietet werden. Mautpreller sollen laut Ericsson durch so genannte "Enforcement Cars" - Autos, die mit spezieller Software ausgestattet sind - erfasst werden.

One und Ericsson rechnen sich "sehr große Chancen" aus, die Asfinag-Ausschreibung zu gewinnen. Bis 28. Mai läuft die Interessentensuche für den Ausstatter der österreichweit geplanten Lkw-Maut, bis Oktober werden drei Kandidaten als Favoriten ermittelt, im Frühjahr 2002 soll der Auftrag vergeben werden. One und Ericsson wollen sich mit dem "Traffic Telematics System" auch in Deutschland bewerben, wo ebenfalls eine bundesweite Lkw-Maut geplant ist. Als Konkurrenten sehen One und Ericsson Road-Pricing-System-Anbieter wie Kapsch und Siemens.