Mobilfunk-Strahlung besser erforschen
Mit einem Prozent der Erlöse aus der UMTS-Versteigerung sollen nach Auffassung des Bundes für Umwelt- und Naturschutz Deutschland [BUND] die Auswirkungen elektromagnetischer Strahlung auf den menschlichen Organismus erforscht werden.
"Trotz der hohen Strahlenbelastung gibt es keine ausreichende Forschung", kritisierte Robert Exner, Sprecher des Landesverbandes Niedersachsen, in einem Gespräch mit der Deutschen Presseagentur.
Statt Fakten gebe es nur Vermutungen über die Gefahren. Die von Mobilfunkanlagen oder - geräten ausgehende elektromagnetische Strahlung steht laut Exner im Verdacht, das Nerven- oder Hormonsystem negativ zu beeinflussen, zu Schlafstörungen zu führen oder gar Krebs auszulösen.
"Handys nicht verteufeln"
"Die Grenzwerte in Deutschland liegen deutlich über denen in
Italien oder in der Schweiz", warnte der Umweltschützer in Hannover.
Angesichts des Handy-Booms und einer geplanten Aufstellung von
deutschlandweit 50.000 weiteren Sendeanlagen fordert der BUND, dass
die Strahlung technisch so weit wie möglich minimiert wird. "Es geht
nicht darum, Handys zu verteufeln", betonte Exner. Vielmehr müsse
der Vorsorgegedanke umgesetzt werden, "damit wir nicht wie beim
Asbest erst aus dem bitteren Schaden von Opfern klug werden".
Tipps für mobile Telefonierer
Den Verbrauchern rät Exner: "Dosiert mit dem Handy telefonieren, die Mobiltelefone nicht nachts am Bett liegen lassen und im Auto einen Kopfhörer oder eine Freisprechanlage mit Außenantenne benutzen."
Vor der hochfrequenten Strahlung aus Mobilfunksendern, die beispielsweise auf dem Nachbarhaus oder öffentlichen Gebäuden stehen, könne sich der Verbraucher nur schlecht schützen. Daher fordert der BUND vom Gesetzgeber, dass alle Mobilfunkmasten genehmigungspflichtig werden und der Sicherheitsabstand zu den Sendern erhöht wird.