28.06.2001

WENDE

Bildquelle: FuZo

Urteil zur Microsoft-Aufspaltung revidiert

Das zuständige US-Berufungsgericht hat im Kartellverfahren gegen den US-Softwarekonzern Microsoft die von Richter Thomas Penfield Jackson angeordnete Aufspaltung des Unternehmens in Teilen ausgesetzt.

Das Urteil werde aufgehoben und solle an einen neuen Richter gegeben werden, teilte das US-Berufungsgericht des District of Columbia mit. Zudem tadelte das Gericht Richter Thomas Penfield Jackson und gab an, er habe "Partei ergriffen".

Microsoft ist optimistisch

"Wir glauben, dass einige, aber nicht alle Vorwürfe gegen Microsoft gerechtfertigt sind", hieß es in der Begründung weiter.

Der US-Softwarekonzern hat die

Aufhebung des Urteils begrüßt und zeigte sich über die weitere Entwicklung des Falles

optimistisch. Microsoft teilte in Seattle mit, das Urteil des Berufungsgerichts gebe einen positiven Rahmen für jedes neues Verfahren.

"Wir werden allerdings weiterhin daran arbeiten, die verbliebenen Punkte zu lösen, womit die Fortsetzung des Prozessverfahrens nicht notwendig wird", sagte Microsoft-Sprecher Jim Cullinan.

Die Geschichte

Microsoft war im April 2000 für schuldig befunden worden, seine Marktmacht beim Betriebssystem Windows missbraucht zu haben, um damit den Vertrieb seines Internet-Browsers Explorer zu fördern. Ausgangspunkt war eine Kartellklage des US-Justizministeriums und von anfangs 20 US-Bundesstaaten gegen die weltweit größte Softwarefirma.

Richter Jackson ordnete ursprünglich Zerschlagung an

US-Bezirksrichter Penfield Jackson hatte die Zerschlagung des Konzerns in zwei Unternehmen angeordnet, wogegen Microsoft Berufung eingelegt hatte.

Der Handel mit den Microsoft-Aktien wurde an der Wall Street für einige Zeit ausgesetzt. Die Aktien hatten im frühen Handel um 5,4 Prozent auf 74,50 USD zugelegt. Nach dem Handelsstopp notieren die Aktien immer noch leicht im Plus.