Taliban verbieten Internet in Afghanistan
Die radikalislamischen Taliban haben den Gebrauch des Internets in Afghanistan verboten.
"Wir sind nicht gegen das Internet, aber es wird benutzt, um Obszönitäten, Unmoral und Propaganda gegen den Islam zu verbreiten", sagte der Außenminister des Talibanregimes, Wakil Ahmed Mutawakil, am Freitag der in Pakistan ansässigen afghanischen Nachrichtenagentur AIP.
Es war zunächst unklar, ob auch ausländische Hilfsorganisationen und die Vereinten Nationen von dem Verbot betroffen sind.
Kaum Computer oder Internet-Zugang
Auch die Talibanbehörden dürfen das Internet nicht mehr benutzen. Es gibt allerdings in Afghanistan bisher kaum Computer oder Zugänge zum Internet. Telefonverbindungen sind nur über Satellit oder wenige pakistanische Leitungen möglich.
Beobachter werteten das Verbot als weiteren Schritt der Taliban, Afghanistan völlig zu isolieren.
Gelbe Kennzeichen für Hindu-Minderheit
Außernminister Mutawakil gilt zwar als Anhänger einer liberaleren
Politik, hatte zuletzt aber auch die Zerstörung der Buddhastatuen
von Bamiyan und die noch nicht wahrgemachte Drohung, dass die
Hindu-Minderheit gelbe Kennzeichen tragen müsse, verteidigt. Die
Taliban beherrschen 90 Prozent Afghanistans. Die Taliban sind
offenbar mit gutem Beispiel vorangegangen, denn ihre