19.07.2001

STATE CONTROL

Bildquelle: discharge

Internet hilft autoritären Staaten

Der alte Hacker-Mythos vom Internet als Wegbereiter von Offenheit und politischem Pluralismus bröckelt. Eine Studie der US-Initiative "Carnegie Endowment for International Peace" [CEIP] stellt diese Annahme in Frage.

Demnach missbrauchen autoritäre Staaten wie China und Kuba das Internet, um ihre Bürger noch stärker zu kontrollieren.

Der Studie zufolge haben die dortigen Regime verschiedene Strategien beim Einsatz des Internets für ihre Zwecke entwickelt.

Fokus auf China und Kuba

Die Organisation legt den Schwerpunkt ihrer Untersuchung auf China und Kuba. Die chinesische Regierung überwacht demnach das Internet und löscht kritische Webseiten und Kommentare aus Chatrooms.

Gesperrt worden sei unter anderem die Homepage der Falun-Gong-Bewegung. Regimekritikern werde der Zugang zu ausländischen Webseiten verwehrt, heißt es in der Studie.

Die kubanische Regierung unter Fidel Castro hingegen erlaubt laut CEIP nur Universitäten und wenigen anderen Institutionen den Zugang zum World Wide Web. Das sei leicht zu überwachen, da sich nur wenige Kubaner einen PC leisten könnten. Derzeit verfügten nur etwa 60.000 Einwohner des Landes über eine E-Mail-Adresse, heißt es in der Studie.