Napster-Konkurrent startet im September
Sony und Vivendi Universal haben angekündigt, dass ihr Download-Unternehmen "Pressplay" [als "Duet" eingeführt] in der ersten Septemberhälfte starten wird.
Damit treten die beiden Plattenfirmen zusammen mit MSN gegen ihre drei großen Konkurrenten BMG, EMI und Warner an, die bei ihrem gemeinsamen Napster-Nachfolger "MusicNet" mit AOL und RealNetworks kooperieren.
Microsoft wird Online-MusikhändlerMicrosoft-Format
Pressplay wird Musik-Downloads in Microsofts Windows Media Format anbieten, aber auch auf MP3.coms Technologie zurückgreifen. Vivendi hat MP3.com im Juni für 372 Millionen USD in Aktien und Cash übernommen.
Der Hauptunterschied zwischen Pressplay und MusicNet ist laut Vivendi die Festlegung der Preise für einzelne Downloads oder Pakete: Während MusicNet die Preisgestaltung den Besitzern der Musikrechte überlässt, will Pressplay das komplett selbst in die Hand nehmen.
Die Pressplay-Betreiber mussten allerdings einräumen, dass es bisher keine fixen Übereinkommen mit einem Großteil der Rechteinhaber gibt.
Vivendi Universal kauft MP3.comGrundsatzproblem
Auf der "Plug.In"-Konferenz von Jupiter Media Metrix, wo das Pressplay-Projekt erneut vorgestellt wurde, waren sich Beobachter allerdings darüber einig, dass die Vorhaben der beiden großen Blöcke der Musikindustrie ein grundsätzliches Akzeptanzproblem haben werden.
Das Dilemma der Musikindustrie im Netz besteht vor allem darin, dass alle derzeit diskutierten Bezahlmodelle Einschränkungen im Bedienungskomfort und des Angebotes bedeuten:
Niedrigschwelliger und einfacher als [das alte] Napster oder Gnutella können die Angebote der Industrie nicht werden, da sie samt und sonders auf Kontrolle der Downloads aufbauen. Diese Kontrolle geht aber zwangsläufig mit Einschränkungen für die Nutzer einher.
Musikindustrie weiter im Internet-Dilemma