Pressplay contra MusicNet
Die Online-Musikwelt ist in zwei Blöcke gespalten: "MusicNet", bestehend aus Bertelsmann, AOL Time Warner, Real Networks und der EMI Music Group steht im Konkurrenzkampf zu "Pressplay" von Vivendi-Universal und Sony.
Beide wollen Internet-Großhandelsplattformen zum Herunterladen von Musik anbieten.
Die Verbraucher sollen für Musik aus dem Internet zahlen. Darin sind sich die Konzerne einig.
"Musik von MusicNet bei Pressplay und umgekehrt"
Wann sich die Rivalen MusicNet und Pressplay gegenseitig
lizenzieren, ist noch unklar. Die Notwendigkeit sehen beide Seiten
ein: "Wir wollen dahin kommen, dass jede Musik von MusicNet auch bei
Pressplay ist und umgekehrt", so Vivendi. Allerdings müssten
zunächst Preis-Probleme bewältigt werden.
Sieben Prozent der Musikverkäufe
Laut dem Marktforschungsinstitut Jupiter Media Metrix werden Online-Musikverkäufe in diesem Jahr sieben Prozent der gesamten Musikverkäufe ausmachen.
Im Jahr 2006 sollen sich der Anteil auf 32 Prozent erhöhen.
Was wird aus Napster
Über Bertelsmann ist auch Napster an MusicNet beteiligt.
Urheberrechtsklagen hatten die beliebte Gratis-Tauschbörse lahm
gelegt. Die Wiedereinführung Napsters als gebührenfinanziertes
Portal war bereits für den 1. Juli angekündigt. Passiert ist noch
nichts.
User gehen, Konzerne warten
Marc Stilke, Geschäftsführer des Portals Lycos Europe, will abwarten.
"Sobald Unternehmen wie Napster, MusicNet und Pressplay ihre Probleme mit der Downloadtechnik gelöst haben, werden wir entsprechende Vertriebsdeals abschließen", betont Stilke.
Derweil verliert die ehemals populärste Tauschbörse Napster immer mehr Nutzer. Die Nutzung von Privatleuten ging laut Jupiter von Februar bis Juni um 65 Prozent zurück.