31.07.2001

MONEY RULES

Bildquelle: waldt

Bezahlte Suchergebnisse als Boom-Business

Nachdem bezahlte Suchergebnisse durch die Krise der Online-Werbung bei [fast] allen Betreibern seit einiger Zeit hoch im Kurs stehen und US-Konsumentschützer schon dagegen Sturm laufen, liefern jetzt die Marktforscher von Jupiter Media Metrix die nächste schlechte Nachricht:

Die bezahlten Suchergebnisse sind ein boomendes Geschäft und sollten deshalb eine noch weitere Verbreitung finden.

Laut Jupiter sind die verschiedenen Praktiken, die Sites von Kunden auf Suchanfragen hin zu platzieren, der einzige Werbemarkt für Suchmaschinen und "Portale", der kräftige Zuwächse zu verzeichnen hat.

Echtzeit-Experiment

"Werbekunden fragen verstärkt nach dem Nutzen ihrer Schaltungen und effizienten Kundenkontakten", beschreibt Jupiter die Ursachen des Trends zu bezahlten Suchergebnissen.

Laut Jupiter ist dieser spezielle Markt allerdings noch keineswegs gefestigt. Die Suchmaschinenbetreiber experimentieren noch mit verschiedenen Formen der Platzierung und der Abrechnung.

Orientierungslos

Konsumentenschützer von "Commercial Alert" haben unlängst bei der US-Wettbewerbsbehörde eine Beschwerde gegen acht große Suchmaschinen eingereicht, weil diese angeblich bezahlte Suchergebnisse und Links nicht oder nicht deutlich kennzeichnen und damit die Nutzer täuschen.

Sollte sich der Trend tatsächlich fortsetzen, wonach es derzeit wegen der ökonomischen Gegebenheiten aussieht, ist allerdings eine Erodierung der "objektiven" Navigation und Orientierung im Netz zu befürchten.

Methoden

Die gängigsten Formen des "Ergebnis-Sponsoring" sind "Paid Placement" und "Paid Inclusion".

Als "Paid Placement" werden bezahlte Links bezeichnet, die entweder in der Liste der Suchergebnisse oder gesondert darunter platziert werden.

"Paid Inclusion" bedeutet, dass gegen Entgelt bestimmte Sites besonders oft und gründlich indiziert werden und dadurch an prominenter Stelle in der Liste der Suchergebnisse erscheinen.