04.08.2001

FARCE

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Kopierschutz für Audio-CDs chancenlos

Die Versuche der Musikindustrie, Audio-CDs mit einem Kopierschutz zu versehen und so digitale Kopien einzuschränken oder unmöglich zu machen, wird immer mehr zur Farce.

Nachdem letzte Woche bekannt wurde, dass sich die Macrovisons-Technologie "SAFEAUDIO" relativ problemlos umgehen lässt, berichtet die Musikzeitschrift "De:Bug" in ihrer kommenden Ausgabe, dass dies für auch "Key2Audio" der Sony-Tochter DADC gilt.

Anfang Juli hatte diese Technologie einiges Aufsehen erregt, als Kurt Thielen, Chef der Kölner Plattenfirma Zomba, bekannt gab, dass sein Unternehmen nur noch kopiergeschützte CDs auf den Markt bringen werde, die auf PCs nicht mehr abspielbar sein sollten.

Sonderangebot

Sony bietet Plattenfirmen den "Key2Audio"-Kopierschutz derzeit gratis an, wenn diese ihre CDs im österreichischen DADC-Werk bestellen.

Was Key2Audio [nicht] leistet

Auf den getesteten Zomba-CDs steht der Warnhinweis "This CD is not playable on computers", was allerdings nur für den ersten Abspielversuch gilt.

Laut der Musikzeitschrift ist es insbesondere auf Apple-Rechnern ein Kinderspiel, die CDs zu hören, die Tracks zu rippen und ins MP3-Format umzuwandeln: Sowohl mit dem gängigen MP3-Tool "Soundjam" als auch mit Apples eigener "iTunes"-Software ist dies ohne weiteres möglich.

Geschichte der Flops

Der Key2Audio-Flop reiht sich damit in eine lange Geschichte von Misserfolgen von Versuchen, Audio-CDs mit einem Kopierschutz zu versehen, ein.

Letztes Jahr musste BMG Entertainment die erste Audio-CD mit Kopierschutz nach nur einer Woche wieder vom Markt nehmen und dabei eingestehen, dass der Versuch technisch nicht ausgereift war.

Das Label "Music City Records" hat in diesem Jahr mit einer CD des Countrysängers Charley Pride und dem Kopierschutz von SunComm ähnliche Erfahrungen gemacht.

Durchhalten

Die Musikindustrie forscht und testet allerdings trotz dieser Misserfolge unverdrossen weiter an immer neuen Methoden, um digitale Kopien von CDs zu verhindern.