Microsoft will nicht schuldig sein
Im Kartellstreit mit der US-Regierung hat Microsoft den Obersten Gerichtshof angerufen und will damit erreichen, dass das Kartellverfahren komplett niedergeschlagen wird. Als Begründung führt MS die umstrittene Rolle von Richter Thomas Jackson an.
Der Konzern legte am Dienstagabend [Ortszeit] in Washington Berufung gegen den auch von einem Berufungsgericht bestätigten Schuldspruch ein.
Nach diesem hat sich Microsoft mit illegalen Mitteln eine marktbeherrschende Stellung verschafft und damit den Verbrauchern wie dem freien Wettbewerb Schaden zugefügt.
Jackson hatte in einem ersten Urteil die Zerschlagung von Microsoft angeordnet.
"Microsoft ist ein Monopol"Wegen Jacksons Rolle müsse das ganze Justizverfahren gegen Microsoft niedergeschlagen werden, forderte das Unternehmen. Er hatte unter anderem Bill Gates mit Napoleon verglichen:
"Bill Gates verhält sich wie Napoleon"Abkürzung angepeilt
Mit dem Gang vor den Supreme Court greift Microsoft entscheidend in den Ablauf des Verfahrens ein. Dieser sah vor, dass ein Bezirksrichter ein neues Strafmaß für die festgestellten Kartellverstöße bestimmt.
Die im vergangenen Jahr in erster Instanz verfügte Aufteilung des Konzerns in zwei getrennte Unternehmen war Ende Juni vom Berufungsgericht aufgehoben worden.
Der Konzern bat das Berufungsgericht, auf weitere Schritte in dem Verfahren zu verzichten, bis eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofs vorliegt, wie Firmensprecher Vivek Varma mitteilte.
Microsoft-Fall wieder an untere Instanz