Handyfirmen bitten Polizei zur Kasse
Unter der anhaltenden Krise auf dem Telekom-Markt und den damit einhergehenden Sparmaßnahmen haben die Mobilfunkbetreiber auch die Polizei als Kostenfaktor im Visier.
Die Einführung einer kostenpflichtigen 0900-Nummer für Anfragen der Polizei habe deren Zahl zwar nicht verringert, sagt Klaus Steinmaurer von max.mobil, aber: "Wir arbeiten seitdem effizienter."
Die Bearbeitungszeiten haben sich durch die Kostenpflicht [9,30 ATS pro Minute] deutlich verringert, so Steinmaurer. Vier Sachbearbeiter stehen bei max.mobil in Schichten täglich von 7.00 bis 19.00 Uhr zur Verfügung und seien auch in der Nacht und an den Wochenenden erreichbar.
Teil eins der FuZo-Serie: Überwachung - heißer Herbst 2001Mobilkom erwägt, tele.ring tut es
Die Mobilkom, bei der pro Jahr "mehrere tausend Anfragen" der Polizei eingehen, erwägt gleichfalls, eine 0900-Nummer einzureichen, wenn die Auskunftsbegehren weiterhin wie erwartet ansteigen, so die offizielle Auskunft.
Bei tele.ring werden "nur schriftliche Anfragen unter Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen bearbeitet", heißt es offiziell.
Zu diesem Zweck hat man ein kostenpflichtiges Fax unter einer 0900-Nummer eingerichtet. Für Anfragen nach dem Sicherheitspolizeigesetz [Stammdatenanfrage] ist momentan eine Mitarbeiterin in Teilzeit abgestellt.
Originaltext max.mobil
"Wenn man die Zeit und die Prägnanz eines Telefonates seit
Einrichtung der Mehrwertnummern vergleicht [...], so kann man davon
ausgehen, dass die Kosten, die den Sicherheitsbehörden früher
anfielen, höher waren als die Kosten nach Einrichtung der
Mehrwertnummern [...]. Unnötige Telefonate wurden gerade durch die
eingeführten Mehrwertnummern hintangehalten."
"... einen enormen Zeitaufwand ..."
"Vor Einrichtung unserer Servicenummern", heißt es in einem Antwortschreiben auf die Beschwerde des Innenministeriums von max.mobil, seien "Polizeidienststellen oftmals telefonisch mit der Bitte an uns herangetreten, eine bei den Rufdaten vorgefundene Mehrwertnummer anzurufen und bekannt zu geben, wer dahinter steckt. Dies als Beispiel, mit welchen Fragen wir seitens der Sicherheitsbehörden konfrontiert wurden, die einen enormen Zeitaufwand verursachten und uns in weiterer Folge von der Erledigung weiterer polizeilicher Anfragen abhielten."
Eine Anfrage bei One ist noch im Laufen, eine Reaktion des Innenministeriums wird für heute erwartet.
In Teil drei der Serie gehen wir der Frage nach, welche
Überwachungssysteme in die österreichischen Handynetze bereits
eingebaut sind.