Computer erkennt Gefühle des Users

gESPÜR
21.12.2005

In Zukunft könnten sensible Rechner die Emotionen ihrer Bediener einschätzen und so rechtzeitig darauf reagieren.

Gefühlsausbrüche gegen den eigenen Computer kennen die meisten PC-Nutzer. In Zukunft könnte der Rechner den Frust eines Users schon früh erkennen und entsprechend darauf reagieren, so dass etwaige Handgreiflichkeiten vermieden werden.

Forscher am Fraunhofer-Institut entwickelten dafür einen Spezialhandschuh entwickelt, der den Gemütszustand eines Computeranwenders erkennen kann.

"Der Handschuh ist mit Sensoren am Handballen und an den Fingern ausgestattet und misst den Hautwiderstand, die Temperatur und den Puls", so Christian Peter vom Fraunhofer-Institut.

"Die gemessenen Daten werden an eine Applikation gesendet, die aus den Messwerten den Gemütszustand des Users errechnet," so Peter weiter.

Für Stressberufe

In Frage käme die Anwendung zum Beispiel bei Menschen, die an mehreren Monitoren gleichzeitig arbeiten. Stellt das Programm fest, dass der Flug- oder Seelotse überlastet oder gestresst ist, so werden ihm nur noch die wichtigsten Informationen geliefert.

Eine weitere Möglichkeit wäre, dass ein Kollege aus dem Pausenraum gerufen wird oder Anfragen eines Flugzeuges an andere Lotsen weitergeleitet werden.

PC beruhigt rechtzeitig

Im privaten Bereich könnte der User, sobald der Rechner etwa Stress oder Verärgerung entdeckt, etwa durch Musik, passende Gestaltung der Desktopoberfläche oder die geeignete Hintergrundfarbe entspannt werden.

Die Interpretation der Daten sei jedoch eine Herausforderung, zumal Emotionen von Natur aus mehrdeutig, flüchtig und schwer zu beschreiben sind, so die Forscher. Zuvor müsse der Nutzer den Computer trainieren.