Neuer Mediaplayer als "Firefox für MP3"
Ein US-Start-up will mit einem neuen Mediaplayer Apples Musik-Software iTunes Konkurrenz machen. "Songbird" setzt dabei auf Open Source und die Basis des Firefox-Browsers. Die erste Betaversion ist für Jänner angekündigt.
Pioneers of the Unevitable, so lautet der Name eines Open Source-Start-ups, das mit einer neuen Software für die Verwaltung von digitaler Musik für einige Aufregung sorgt.
"Songbird" soll sich zur Konkurrenz für iTunes entwickeln.
Die Mediaplayer-Software setzt dafür zum einen auf offenen Code der Mozilla Foundation, konkret die XULRunner-Plattform, die auch im Firefox-Browser und dem Thunderbird-Mailclient zum Einsatz kommt.
Andererseits soll die Anwendung automatisch mit Musik-Websites und -Services im Netz kommunizieren, anstatt nur auf die Festplatte des Nutzers zu fokussieren.
Die erste Betaversion von Songbird soll Anfang 2006 zum Download verfügbar sein. Zu Beginn wird nur Windows unterstützt, Linux und Mac OS folgen später.
"iTunes wie Internet Explorer"
Songbird soll laut den Entwicklern der "Firefox für MP3" werden. Dabei macht Firmengründer und digitaler Musikveteran Rob Lord mit provokanten Aussagen auf Songbird aufmerksam: Apples iTunes sei seiner Meinung nach "wie der Internet Explorer, wenn man mit diesem nur auf Microsoft.com surfen kann".
Generell wisse man zwar zu schätzen, was Apple in Sachen Bedienungsfreundlichkeit geleistet hat. Es sei jedoch unvermeidbar, dass die Architektur des Marktes sich verändert.
Zwar gibt es derzeit genügend Anbieter von Mediaplayern: In den USA beherrscht dabei Microsoft mit dem Windows Media Player und einem Marktanteil von 45 Prozent den Markt, gefolgt von Apples iTunes [17 Prozent], den Rest teilen sich etwa Real Networks, Sony und viele kleine Firmen.
Der Firefox-Bonus könnte Songbird aber durchaus zu einem respektablen Start verhelfen.
Urgestein der Netzmusik
Rob Lord ist unter anderem Mitgründer des Internet Underground Music Archive, einer der ersten Mitarbeiter des Winamp-Herstellers Nullsoft sowie Produktmanager für Yahoos Onlinemusik-Service.
Veränderbare Optik
Erste Screenshots der Software erinnern optisch sehr an iTunes. Laut Lord ist Songbird jedoch nicht an ein spezielles Aussehen gebunden. Vielmehr erlaube die Technologie es Entwicklern die Optik mit einfachen Mitteln für ihre Zwecke zu verändern.
Dies wäre etwa für Unternehmen interessant, die einen Musikshop anbieten, aber keine eigene Software dafür entwickeln wollen.
Generell liegt der Fokus von Songbird jedoch darin, eine einzige Plattform für Musik von webbasierten Services, Online-Angeboten und Festplatte zu bilden.
(Futurezone / Cnet)