NSA überwacht Netz-Verbindungsknoten

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24.12.2005

Der Skandal um den illegalen Zugriff der US-Geheimdienste auf Telefon- und Internet-Verbindungsdaten weitet sich aus.

Der jüngst bekannt gewordene Skandal um die illegale Bespitzelung von US-Bürgern durch die Regierung sorgt weiter für Aufregung. Nach Informationen der "New York Times" wertete der US-Geheimdienst NSA [National Security Agency] weitaus mehr Telefonate und E-Mails unbefugt aus als bisher bekannt.

Unter Berufung auf Regierungsmitarbeiter schrieb die Zeitung am Samstag, dass die NSA ohne richterliche Erlaubnis direkt auf umfangreichere Datenbestände zugegriffen habe, und das mehr als das Weiße Haus eingestanden habe.

Zugriff auf Verbindungsknoten

Der Geheimdienst erhielt nach Informationen des Blattes in Zusammenarbeit mit einigen der größten Telefon- und Internet-Firmen Zugriff auf Verbindungsknoten, über die amerikanische und internationale Netzwerke miteinander verzahnt sind.

Nach Angaben eines ehemaligen Geheimdienstmitarbeiters ermutigte die amerikanische Regierung in den vergangenen Jahren die Internet-Provider, den internationalen Datenfluss über in den USA angesiedelte Knotenpunkte laufen zu lassen.

Durch die von US-Präsident George W. Bush erlaubten umstrittenen Abhöraktionen habe der Geheimdienst "durch die Hintertür" Zugang zu nationalen und internationalen Kommunikationswegen erhalten.

Ohne richterliche Erlaubnis

Damit sollten die technischen Möglichkeiten des Geheimdienstes erweitert werden. Die amerikanischen Geheimdienste hätten traditionell sehr gute Beziehungen zu Telefon- und Computerfirmen, heißt es weiter.

Im Rahmen des Kampfes gegen die Terrororganisation El Kaida hatte Bush im Jahre 2001 den Geheimdienst ermächtigt, auch ohne richterliche Erlaubnis internationale Telefongespräche in den USA abzuhören sowie E-Mails mitzulesen.

Die Aufdeckung dieser Praxis in der vergangenen Woche hatte in den USA scharfe Kritik an der Regierung in Washington hervorgerufen.

Im US-Weblog BoingBoing beschreibt Richard M. Smith von ComputerBytesMan für US-Internet-Nutzer, wie sie herausfinden können, ob sie von der NSA überwacht werden. Dabei handelt es sich aber wohl eher um ein Experiment.

(Futurezone / dpa)