Preisabsprachen bei Musik-Downloads
Die New Yorker Staatsanwaltschaft ermittelt gegen mehrere Musikkonzerne wegen des Verdachtes auf Preisabsprachen bei Musik-Downloads aus dem Internet. Die Musikindustrie will die Preise erhöhen und von den gängigen 99 Cent pro Song wegkommen.
Nach Angaben aus Branchenkreisen konzentrieren sich die Untersuchungen der Staatsanwaltschaft darauf, ob die vier großen Musikkonzerne, - Warner, Sony BMG Music Entertainment, EMI Group und Universal Music von Vivendi - bei der Festlegung der Einkaufspreise für die Betreiber von Musikdownload-Plattformen im Internet zusammengearbeitet haben.
Dies ist aber erfahrungsgemäß relativ schwer nachzuweisen.
Die Warner Music Group teilte am Freitagabend mit, sie habe eine Vorladung vom Büro des Staatsanwalts Eliot Spitzer erhalten. "Wir werden mit den Untersuchungsbehörden voll zusammenarbeiten", sagte ein Sprecher des Musikkonzerns. Auch Sony BMG hat bestätigt, eine Vorladung erhalten zu haben und kooperieren zu wollen.
Von der Staatsanwaltschaft war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
60 bis 90 Cent pro Song
Laut Branchenkennern rangieren die Großhandelspreise für digitale Musikstücke zwischen 60 und 90 US-Cent pro Song. Apple verlangt in seinem iTunes Music Store etwa 99 US-Cent pro Song.
Mit der stärkeren Verbreitung und dem wachsenden Erfolg der digitalen Musik starten die Musikkonzerne immer wieder Versuche, die Verkaufspreise der Download-Plattformen nach oben zu treiben. In den letzten Monaten wurde dabei besonders Apple gedrängt, die iTunes-Preispolitik zu ändern.
Apple-Chef Steve Jobs konterte aber mit einem Angriff gegen die "gierige" Musikindustrie. Höhere Preise würden seiner Meinung nach die Nutzer zu Tauschbörsen zurücktreiben.
Mehr Profit als mit CD-Verkauf
Die Musikkonzerne würden mit dem Verkauf von Songs über Apples Musik-Shop iTunes immer noch mehr Profit machen als mit einer CD, wo auch noch die Produktions- und Marketingkosten dazukämen und es Rückläufer nicht verkaufter CDs gebe.
"Wenn sie die Preise erhöhen wollen, heißt das nicht anderes, als dass sie gierig werden", so Jobs im September auf der Apple Expo in Paris.
(Futurezone / Reuters / LA Times)