Linux-Handys erobern Asien

SMARTPHONES
26.12.2005

Im noch kleinen, aber explosiv wachsenden Marktsegment der "Smartphones" bringt es das freie Betriebssystem bereits auf 25 Prozent der Marktanteile weltweit. China und Japan sind die Wachstumsmotoren, Motorola ist der größte Produzent von Linux-Handys für Asiens Märkte.

Als die ersten Prototypen rund um die Jahrtausendwende das Licht der Welt erblickt hatten, war das ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt für den Launch eines Betriebssystems für Handys. Objekte des letzten Hypes der implodierenden Dot.com-Blase waren noch dazu Linux-Distributoren und auf dem Handymarkt zeichnete sich damals die Übermacht des von Nokia dominierten Betriebssystem Symbian bereits überdeutlich ab.

Dazwischen gab es zwar immer wieder einzelne, neue Produkte mehrerer Hersteller, doch erst Anfang 2005 tauchten Linux-Handys erstmals in den Statistiken auf. Das allerdings auf Anhieb mit überraschend starken Werten in einem Segment des Handy-Markts, den so genannten Smartphones.

Wachstumsschub bei Smartphones

Im Vergleich zu den derzeit noch viel größeren Sektoren der einfachen GSM- oder CDMA-Geräte bzw. "Feature Phones" [Kamera, Musikplayer etc.] werden die Anteile von Smartphones allerdings überproportional wachsen. Der Anteil von Linux auf diesem jungen Markt hat im zweiten Quartal weltweit bereits 25 Prozent Anteile erreicht und liegt hinter dem dominierenden Symbian-Betriebsystem bereits auf Platz zwei.

Verantwortlich dafür ist vor allem der Boom von Motorolas Linux-Handys auf dem chinesischen Markt. Bereits ein Viertel aller 2005 ausgelieferten Geräte der Nummer zwei auf dem Handy-Weltmarkt waren Linux-Smartphones für Ostasien.

Diese Signale aus China, wo die in Europa wenig bekannten, großen chinesischen Hersteller TCL und ZTE [Zhongxing Telecommunication Equipment] 2005 ebenfalls Linux-Handys auf den Markt brachten, wurden im nahen Japan sogleich gehört.

Vorarlberg und Indien

Auch der große indische Elektronik-Zulieferer Wipro Technologies, spezialisiert auf Forschungs- und Entwicklungsdienstleistungen für Unternehmen wie DaimlerChrysler, General Motors, Boeing, Nokia, Sony, liefert seit neuem Komponenten für das Linux-Betriebssystem von Handys. Erst vor wenigen Tagen hat Wipro den Vorarlberger Chiphersteller NewLogic gekauft.

Japan und Siemens

Mit NEC und Panasonic [Matsushita] stiegen gleich zwei Elektronik-Giganten in das Geschäft mit den Linux-Smartphones ein und auch die 3G-Handies, die weiter unter der Marke "Siemens" laufen, werden Linux-Handys sein.

(Newsforge.com)