Deutsche Telekom vor schwierigem Jahr
2006 wird für die Deutsche Telekom ein Hürdenlauf. Obwohl heuer eins der besten Ergebnisse eingefahren wurde, gerät der rosa Riese allerorts unter Druck. Monatlich verliert das Unternehmen 100.000 Festnetzkunden.
Aktionäre der Deutschen Telekom haben keinen Grund, die Sektkorken knallen zu lassen.
Das Jahr 2005 war für die gebeutelten Anleger der Deutschen Telekom [DT] erneut eine herbe Enttäuschung. Während der deutsche Aktienindex DAX um rund 30 Prozent kletterte, verzeichnete die einst gepriesene "Volksaktie" der DT seit Jahresanfang einen Verlust von rund 17 Prozent.
Heute steht die T-Aktie wieder schlechter da als beim Börsengang 1996. DT-Chef Kai-Uwe Ricke klingt schon fast verzweifelt: "Gemessen an unserem Wert und unseren Zukunftsaussichten sind wir klar unterbewertet".
Schulden drastisch reduziert
Obgleich der Ricke beim rosa Riesen im vergangenen Jahr ordentlich aufräumte und die Schulden drastisch herunterfuhr, brennt es im Konzern an verschiedenen Stellen.
Internettelefonie im Vormarsch
Die bereits beschlossene Eingliederung von T-Online in die Festnetzsparte bleibt wegen Anfechtungsklagen juristisch unklar. Und Festnetz-Chef Walter Raizner bläst der Wind der Konkurrenz zunehmend ins Gesicht. Pro Monat gehen der Festnetztochter 100.000 Anschlüsse verloren.
Auf dem Vormarsch ist auch die Internettelefonie, der sich die DT lange Zeit verschlossen hatte. Im Mobilfunk wollen sich die Wettbewerber Vodafone, E-Plus und O2 vom Festnetzkuchen ein größeres Stück herausschneiden. Und die neuen Discounter setzen die Handypreise unter Druck.
"Unser Märkte stehen vor dramatischen Umbrüchen", analysiert Ricke. Kein Stein werde auf dem anderen bleiben.
2005 wird eines der besten Geschäftsjahre
Und doch wird das Geschäftsjahr 2005 für die Deutsche Telekom eines der besten der Firmengeschichte sein. Bis auf 21 Milliarden Euro, so die Prognosen, soll der EBITDA-Gewinn ansteigen, im Jahr 2000 waren es knapp 13 Milliarden Euro.
Gewinn und Umsatz sollen steigen
Bis 2007 soll der Konzernumsatz um jährlich fünf Prozent auf dann rund 66 Milliarden Euro steigen. Beim EBITDA, das 2006 niedriger ausfallen könnte, peilt der Vorstand mehr als 22 Milliarden Euro in 2007 an.
(Futurezone/dpa)