Ericsson sieht schwarz
Die Ericsson-Aktie ist am Dienstag nach einem nur schwachen Geschäftsausblick des Unternehmens eingebrochen und hat damit Händlern zufolge den europaweiten Aufschwung bei Technologiewerten gebremst.
Ericsson teilte in London mit, dass der Konzern in diesem und im kommenden Jahr von weiter sinkenden Infrastrukturausgaben der Telekommunikationsbranche ausgehe und dass bei Mobilfunksystemen allenfalls ein geringes Wachstum erwartet werde.
Überschätzte Marktpenetration von GPRS
Auch nehme der Markt das neue GPRS-Netz langsamer auf als
erwartet. Klare Anzeichen für eine Verbesserung seien derzeit nicht
zu erkennen, hieß es. Die Aktie von Ericsson brach zeitweise um mehr
als zwölf Prozent ein.
Keine konjunkturelle Besserung
Verschiedene Vertreter von Ericsson äußerten sich auf einer Strategie- und Technologiekonferenz in London.
Die skeptischen Äußerungen trübten die Hoffnungen auf eine konjunkturelle Besserung in der internationalen Telekommunikations- und Technologiebranche.
Diese zeigte sich in den vergangenen Monaten in Folge einer sinkenden Nachfrage immer wieder von Gewinnwarnungen, Kurseinbrüchen und der Ankündigung von Entlassungen geplagt.
Ende der Talfahrt nicht in Sicht
"Niemand kann uns sagen, wann wir ein Ende der Talfahrt sehen
werden", sagte Ericsson-Chef Kurt Hellstrom. "Unser Marktumfeld ist
noch unsicherer geworden und wir können nicht viel tun, außer unsere
Kosten zu kontrollieren."
Belastung von Tech-Werten
Die Aktie von Ericsson brach nach Bekanntwerden der mäßigen Erwartungen ein und belastete nach Worten von Händlern damit auch die Werte anderer europäischer Technologie-Firmen wie Nokia und Alcatel.
Allerdings wurde die Stimmung auch vom britischen Telekom-Ausrüster Marconi getrübt, der erneut seine Gewinnprognose nach unten korrigierte.
Ericsson notierten am frühen Nachmittag mit 45,40 Kronen um knapp elf Prozent unter ihrem Vortagesschluss. Der Dow-Jones-Stoxx-Technologie-Index notierte mehr als zwei Prozent schwächer.