KPN-Chef tritt zurück
Nach Milliardenverlusten ist der Chef des niederländischen Telefonunternehmens KPN, Paul Smits, zurückgetreten.
KPN hatte in den ersten sechs Monaten des Jahres einen Nettoverlust von 1,038 Milliarden Euro verbuchen müssen. Damit lag der Verlust um das 54fache über dem Vorjahreszeitraum, als noch ein Verlust von 19 Millionen Euro in der Bilanz stand.
Jüngst war zudem die Fusion des Unternehmens mit dem belgischen Staatskonzern Belgacom gescheitert.
KPN mit MilliardenverlustNeues Gesicht
Smits will mit dem Rücktritt das Vertrauen der Anleger in KPN wiederherstellen, verlautete schon am Sonntagabend aus Branchenkreisen in Amsterdam.
Smits hatte vergangene Woche erklärt, er sei entschlossen, das zu tun, was im besten Interesse des Unternehmens ist. Auf Grund der hohen Schulden ist das Rating für KPN deutlich zurückgenommen worden und hat fast "Junk Bond"-Status [Ramsch-Anleihen] erreicht.
Ein neuer Chef soll jetzt außerhalb des Unternehmens gesucht werden. Finanzvorstand Maarten Henderson wird allerdings im Amt bleiben, hieß es aus den Branchenkreisen weiter.
Wie weiter verlautete, führte KPN am Wochenende Verhandlungen über einen neuen Bankkredit, um den Schuldendienst auf die per Ende Juni erreichte Schuldenlast von 22,8 Mrd. Euro zu senken.