Privatkopie in Frankreich Bürgerrecht

Chirac sagt
06.01.2006

PC-Programme sind die Übeltäter

Der französische Präsident Jacques Chirac hat sich nun für eine Kompromisslösung im Konflikt rund um Online-Tausch von Musik und Filmen und dessen Gegner ausgesprochen.

Man müsse die Rechte der Autoren verteidigen, "indem ein Gleichgewicht zwischen dem Kampf gegen Raubkopien und der Freiheit der Benützer erreicht wird", so Chirac bei einem Neujahrsempfang in Paris.

Es sei notwendig, legale Angebote zu vernünftigen Preisen zu entwickeln, betonte der französische Präsident und fügte hin zu, dass "das Recht der Bürger auf eine Kopie zu privaten Zwecken" gewährleistet werden müsse.

"Man muss sich aus der Logik der systematischen strafrechtliche Verfolgung der Internet-Surfer befreien, indem man viel mehr die Computerprogramme bekämpft, welche die Raubkopien fördern", sagte Chirac.

Ende Dezember hatten die Abgeordneten mit einer Gesetzesvorlage großes Aufsehen erregt, welche den Austausch urheberrechtlich geschützter Daten für eine Monatsgebühr von sieben Euro erlaubt. Verbraucherschutzverbände begrüßten die Maßnahme, während sich zahlreiche Künstlerverbände über diese "Umgehung" der Urheberrechte empörten.

Debatte geht am 17. Jänner weiter

Der Staatschef erklärte sich zuversichtlich, dass das französische Parlament zu einer ausgeglichenen gesetzlichen Lösung in dieser Frage gelangen werde.

Die Debatte im französischen Parlament wird am 17. Jänner fortgesetzt.

(Futurezone / APA)