Sony-Chef bittet um Verzeihung
Howard Stringer entschuldigt sich für den Einsatz des umstrittenen Kopierschutzs XCP und bezeichnet Content und Technik als "merkwürdige Bettgenossen".
Der Chef des Unterhaltungselektronikkonzerns Sony, Howard Stringer, hat sich für den aggressiven Kopierschutz des Musiklabels Sony BMG entschuldigt.
"Sony BMG hatte nicht die Absicht, den Konsumenten zu bestrafen", sagte Stringer am Donnerstag auf der Consumer Electronics Show [CES] in Las Vegas.
Der Musikkonzern hatte einzelne Musik-CDs mit einem Kopierschutzprogramm ausgestattet, das sich per Rootkit auf den PCs der Kunden einnisten konnte und die Rechner somit leichter angreifbar machte.
Klageflut wegen Kopierschutz
Nach massiver Kritik von Konsumenten, Datenschützern und verschiedenen Klagen hatte Sony BMG von dem Vorgehen Abstand genommen und einzelne Kunden entschädigt.
Die Ehe von Content und Technik
"Inhalte und Technologie sind merkwürdige Bettgenossen", sagte Stringer weiter. "Wir hängen zusammen. Und manchmal verstehen wir uns nicht. Aber ist das nicht letztlich die Definition einer Ehe?", sagte der Sony-Chef unter dem Lachen des Messepublikums.
Im Wettstreit mit dem Softwaregiganten Microsoft sieht sich Stringer wegen des Starts der Spielkonsole Xbox 360 nicht unter Zeitdruck. Er verwies darauf, dass im vergangenen Weihnachtsgeschäft die derzeitigen Playstation-Modelle von Sony die Xbox überflügelt hätten.
Außerdem verfüge die neue Playstation 3 mit dem Cell- Prozessor und dem Blue-ray-Laufwerk für hoch auflösende Inhalte über Merkmale, die die Xbox nicht bieten könne. "Die dritte Generation der Spielekonsolen hat erst dann begonnen, wenn wir sie gestartet haben." Ein definitives Startdatum nannte er jedoch nicht.
(Futurezone / APA / dpa)