DVD-Nachfolgestreit spitzt sich zu
Der Kampf um die DVD-Nachfolge wird immer erbitterter. Weder die Unterstützer von Blu-ray noch die von HD-DVD wollen ihre Positionen verlassen, somit müssen die Konsumenten den Nachfolgestreit entscheiden.
Der Streit um den künftigen DVD-Nachfolger nimmt kein Ende.
Zwei Lager rittern um die Gunst der Konsumenten. Blu-ray von Sony tritt gegen HD-DVD an, das von Unternehmen wie Toshiba, NEC, Intel und Microsoft unterstützt wird.
Während herkömmliche DVDs 4,7 Gigabyte an Daten fassen, passen auf eine Blu-ray-Disc 25 Gigabyte, auf eine HD-DVD 15 Gigabyte. Während Blu-ray mehr Speicherplatz bietet, wirbt HD-DVD mit der einfacheren Herstellung und der Unterstützung durch das DVD Forum.
Gespräche, die beiden Formate in eine gemeinsame Technologie zu überführen, wurden bereits vor einiger Zeit ergebnislos abgebrochen. Wenn demnächst die ersten Player auf den Markt kommen, liegt es am Konsumenten, den Formatstreit zu entscheiden.
VHS vs. Betamax
Marktbeobachter vergleichen die Situation mit dem Kampf von VHS gegen Betamax in den Achtziger Jahren. "Der Schaden, den sich die Industrie durch diese Zweigleisigkeit zufügt, ist enorm", meint Brad Anderson, Chef des größten US-Elektronikhändlers Best Buy.
Neue Player auf der CES
Anlässlich der Consumer Electronics Show [CES] in Las Vegas haben beide Lager die ersten Player vorgestellt. Ein Blu-ray-Player kostet 1.800 Dollar, während für den HD-DVD-Player 500 Dollar zu berappen sind.
Wer den Formatstreit schließlich gewinnen wird, lässt sich schwer vorhersagen. Das Blu-ray-Team ist überzeugt, ausreichend Videocontent von Hollywood zu bekommen. Es setzt außerdem auf die kommende Spielekonsole Playstation 3, die ein Blu-ray-Laufwerk eingebaut hat.
Das HD-DVD-Lager wiederum setzt auf starke Unterstützung der Industrieriesen Intel und Microsoft und hat den Vorteil, einige Monate früher auf dem Markt zu sein. Während HD-DVD-Player bereits im März in die Regale kommen, folgen die Blu-ray-Spieler einige Monate später.
Alternative Formate warten
Dass sich der Konsument für eines der Formate entscheidet, ist jedoch nicht gesichert. Einige Analysten warnen bereits, dass sich optische Speichermedien durch den Formatstreit selbst in die Bedeutungslosigkeit schießen werden.
Es ist nämlich durchaus möglich, dass künftiger Videocontent bevorzugt per Download oder über Speichertechnologien wie Festplatten oder Festspeicher bezogen wird.
(Futurezone/AP/Reuters)