Unterhaltungselektronik setzt auf Content
Die Hersteller von Unterhaltungselektronik haben erkannt, dass es wichtig ist für den Kunden ein Gesamtpaket aus Technik und Inhalten zu schnüren. Mit Kopierschutz-Technologien soll auch Hollywood davon überzeugt werden.
Auf der Consumer Electronics Show, der größten Tech-Messe in den USA, hat sich die Unterhaltungselektronik-Branche vergangenes Wochenende in bester Laune gezeigt. Die vertretenen Hersteller zeigten dabei allesamt, dass Technik auch nach Inhalten verlangt.
Auch die oftmals propagierte Konvergenz scheint nun doch noch real zu werden: Ob PC, Handy oder Fernseher - alle Geräte sollen kommunizieren, damit der Nutzer überall und immer auf seine Daten zugreifen kann.
"Content ist alles", brachte es Intel-Manager Don MacDonald auf den Punkt. Mit Stolz gaben die Unternehmen eine beachtliche Reihe von Kooperationen mit TV-Sendern und Medienunternehmen bekannt.
Unterstützt wurden sie dabei von einem Staraufgebot aus Hollywood.
"Inhalte und Technologie sind merkwürdige Bettgenossen", sagte Sir Howard Stringer, Chef des japanischen Elektronikkonzerns Sony. "Wir hängen zusammen. Und manchmal verstehen wir uns nicht. Aber ist das nicht letztlich die Definition einer Ehe?"
Hollywood zufriedenstellen
Die vielfach gepriesene Freiheit im Umgang mit digitalen Medien wurde bislang von den Hollywood-Studios gebremst, die sich bis dato aus Angst vor Urheberrechts-Verletzungen sträubten ihre Filme Online zu vertreiben.
Intel, Microsoft und Co versuchten in Las Vegas mit neuen Technologien zu beweisen, dass diese Furcht unbegründet ist: Die neue Technologie-Plattform "Viiv" des weltgrößten Chipherstellers soll zum Beispiel künftig die Übertragung von Medien auf kopiergeschützte Wege über das Internet in die Wohn- und Arbeitszimmer bringen.
Insgesamt 60 Inhalte-Anbieter konnte Intel als Partner gewinnen, darunter AOL, Yahoo, den US-Fernsehsender NBC und den Musikdienst Napster. Als Premium-Lieferant wird das Unternehmen Clickstar Hollywood-Filme liefern.
Der Show-Faktor
Flankiert von Stars wie Danny de Vito, Tom Hanks und Morgan Freeman gab Intel-Chef Paul Otellini Kooperationen mit rund 60 Inhalte-Anbietern bekannt.
Microsoft hat sich als Medienpartner den Musiksender MTV ins Boot geholt.
Beim Thema Konvergenz bringen sich nun auch die großen Internet-Marken wie Yahoo und Google in Position. Mit der Hilfe des Komikers Robin Williams präsentierte Google-Mitbegründer Larry Page mit dem amerikanischen TV-Sender CBS einen schwergewichtigen Content-Partner für den Google Video Store.
Yahoo-Chef Terry Semel erschien mit Tom Cruise auf der Bühne, um seinen neuen Dienst Yahoo Go zu starten.
Der Kunde ist König?
Während die Hersteller sich mit immer neuen Kopierschutz-Systemen der Unterhaltungsindustrie anbiedern, hat der Kunde meist das Nachsehen - einen oftmals geschmälerten Funktionsumfang.
(Futurezone/dpa)