Wieder Gerüchte um Sundt
Erneut sind Gerüchte über eine Ablöse von Telekom-Austria-Chef Heinz Sundt aufgeflammt - diesmal in kürzerem Abstand als bisher. Aufschluss soll eine Sitzung am Donnerstag geben.
Erneut singende Sägen an Sundts Sessel: Geht es nach dem "Standard", soll der Abschied Sundts aus der Telekom Austria noch diesen Donnerstag besiegelt werden.
Nach zähen Verhandlungen mit der ÖIAG, so die Zeitung, soll Sundt nun doch nachgegeben haben. Am Donnerstag, heißt es demnach, soll die Ablöse des 58-Jährigen endgültig fixiert werden. Die Rede ist von einem vorzeitigen Abtritt Sundts im Frühjahr 2006. Dass er selbst am Dienstagabend zu den neu aufgekommenen Gerüchten schwieg, werten Insider als Indiz dafür, dass die Gerüchte diesmal stimmen.
Noch im Dezember hatte sich Sundt mit allen Mitteln gegen die aus Eigentümerkreisen verbreiteten Ablösespekulationen zur Wehr gesetzt. Vor allem mit dem Finanzministerium führte Sundt einen fortwährenden Konflikt.
Jahrelange Differenzen
Bereits im Jahr 2001 gab es massive Differenzen zwischen Sundt und dem damaligen ÖIAG-Vorstand und TA-Aufsichtsratsvorsitzenden Johannes Ditz. Sundt ging allerdings als Sieger dieser Personaldiskussionen hervor, statt Sundt musste schließlich Ditz selbst das Handtuch werfen.
Nemsic als designierter Nachfolger
2004 war sein Mandat dann entgegen aller anders lautender Mutmaßungen per April 2005 neuerlich verlängert worden - allerdings nur für zwei Jahre und mit der Klausel, dass ein Jahr vor Auslaufen des Vertrags im April 2007, sprich im Frühjahr 2006 feststehen sollte, ob Sundts Mandat neuerlich verlängert wird oder nicht. Unter diesem Vorwand hatten ÖIAG und Finanzminister schon seit Herbst 2005 auf den Machtwechsel in der Telekom hingearbeitet.
Die Telekom Austria verlässt Sundt, so er heuer bei der Hauptversammlung im Mai tatsächlich abtreten sollte, mit einem Rekordergebnis. Im Geschäftsjahr 2005 hat das Unternehmen nach bisherigen Prognosen mindestens 370 Mio. Euro Nettogewinn eingefahren, das beste Ergebnis seit dem Börsengang und in der Unternehmensgeschichte. Die Dividende für 2005 wird sich von 24 Cent auf rund 50 Cent verdoppeln.
Ein erheblicher Teil des Erfolgs kommt jedoch aus der Mobilkom Austria, die Sundts "Ziehsohn" Boris Nemsic nach Osteuropa gebracht hat. Falls Sundt tatsächlich abtritt, wird der gebürtige Kroate Nemsic Sundts Nachfolger. Sein Vertrag war 2005 für fünf Jahre verlängert worden und läuft damit auf jeden Fall noch bis April 2010.
(Futurezone/APA)