TA für Sundt "ein blutiger Job"
Der scheidende TA-Chef Heinz Sundt dementiert den politischen Einfluss auf seinen Rücktritt und ist stolz auf seine Erfolgsstory.
"Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht". Mit diesen Worten kommentierte Sundt am Donnerstag seinen Rücktritt aus der Funktion des Vorstandsvorsitzenden mit Ende der Hauptversammlung am 23. Mai.
Über die finanzielle Abgeltung seines frühzeitigen Ausstiegs wollte Sundt keine Angaben machen. Vor Weihnachten war in Medien über eine Summe von zwei Mio. Euro für den frühzeitigen Ausstieg spekuliert worden.
Sundt dementiert politischen Einfluss
Einen entscheidenden politischen Einfluss auf seine Rücktrittsentscheidung von Seiten des Finanzministeriums und der ÖIAG, die noch 25,2 Prozent an der TA hält, dementierte Sundt.
Er sei in den vergangenen Jahren "mehrmals Zielscheibe heftiger Kritik" gewesen und stets "mit solchen Einflüssen fertig geworden": "Man wird kampferprobt." Er habe sich von "Drängeleien in eine bestimmte Richtung" nie irritieren lassen, wiewohl diese "einen zusätzlichen Einfluss" auf seine Entscheidung zum vorzeitigen Rücktritt "darstellen mögen".
Sundt übergibt das Zepter Ende Mai an Boris Nemsic, der weiterhin Chef der mobilkom austria bleibt.
"Es war ein blutiger Job"
Die Kernüberlegung für seinen vorzeitigen Rücktritt sei es vielmehr gewesen, ab April 2007 nicht mehr für eine weitere fünfjährige Funktionsperiode zur Verfügung zu stehen. Weil er das ein Jahr vorher beannt geben müsste, wäre er damit bis April 2007 "faktisch mit einem Ablaufdatum" herumgesessen. Unter dieser Situation hätte die TA massiv gelitten, meinte Sundt: "Das hätte problematische und blockierende Umstände bewirkt."
Seine elfjährige Tätigkeit in der TA-Gruppe bezeichnete Sundt am Donnerstag selbstbewusst als "einzige Erfolgsstory": Im Jahr 2000 sei die TA der zur damaligen Zeit "umfangreichste Sanierungsfall" gewesen, der Verlust nach Steuern sei bei 286 Mio. Euro gelegen. 2005 werde die TA einen Gewinn von mindestens 370 Mio. Euro eingefahren haben.
Allerdings seien dazu massive organisatorische Schritte mit einem umfassenden Personalabbau von 6.500 Mitarbeitern notwendig gewesen: "Das war kein Honiglecken, sondern ein blutiger Job", so Sundt heute.
(Futurezone/APA)