Galileo sendet erste Signale
Nachdem erste Signale vom Testsatelliten Giove-A empfangen und ausgewertet wurden, freut sich die ESA über "den ersten Meilenstein". Unterdessen erhält das Satelliten-Navigationsprojekt mit Südkorea einen neuen Unterstützer.
Das europäische Satelliten-Navigationssystem Galileo hat die erste Probephase bestanden. Zwei Wochen nach dem Start hat der Galileo-Testsatellit Giove-A am Donnerstag die ersten Navigationssignale gesendet.
Die Signale seien von Bodenstationen in Cilbolton [Großbritannien] und Redu [Belgien] empfangen und ausgewertet worden, teilte die Europäische Raumfahrtagentur [ESA] mit.
Damit habe das mit dem US-System GPS und dem russischen Glonass kompatible System der Satellitennavigation "den ersten Meilenstein auf dem Weg zu seiner vollen Einsatzbereitschaft erreicht".
Giove-A war am 28. Dezember mit einer russischen Trägerrakete des Typs Sojus in eine Umlaufbahn in 23.200 Kilometer Höhe geschossen worden.
Vorbereitungen für Giove-B
Das Heraufladen der Bordsoftware und die Ausrichtung der Sonnenpanele mit Hilfe von Bodenstationen in Großbritannien, Indien und Malaysia hätten laut ESA einwandfrei funktioniert. Die Nutzlasterprobung von Giove-A soll bis Mitte Februar abgeschlossen sein.
Die ESA und die Europäische Union wollen bis 2010 mit dem auf 3,8 Milliarden Euro veranschlagten Projekt Galileo eine von einer zivilen Instanz betriebene Alternative zum militärisch kontrollierten US-System GPS im All stationieren.
Noch in diesem Jahr soll der zweite Testsatellit, der von Galileo Industries gebaute Giove-B, gestartet werden.
Das europäische Navigationssystem wird nach der Fertigstellung mit einer Präzision von unter einem Meter bis wenigen Zentimetern die Position bestimmen können.
Neue Unterstützung
Unterdessen hat nun auch Südkorea seine Beteiligung an dem EU-Projekt zugesagt. Kooperationen wurden unter anderem für die Bereiche "wissenschaftliche Forschung und Training", "Handel und Marktentwicklung", "Standards" und "regulatorische Maßnahmen" vereinbart.
Südkorea folgt den Nicht-EU-Staaten Indien, China, der Ukraine, Marokko, Saudi-Arabien, Israel und den USA bei der Unterstützung des Projekts.
Das ist für die EU vor allem deshalb wichtig, weil das auf 3,8 Milliarden Euro veranschlagte Projekt eine von ziviler Instanz betriebene Alternative bzw. Konkurrenz zum militärisch kontrollierten US-System GPS darstellt.
(Futurezone/APA/Reuters)