Windows XP ist draußen
Seit heute liefern Compaq, Dell, Gateway und Hewlett-Packard fertige Desktopsysteme mit vorinstalliertem Windows XP aus.
Wer nicht bis zum 25. Oktober warten will - dann kommt XP in die Geschäfte - und einen neuen Computer sucht, sollte die Pentium-4-Systeme unter die Lupe nehmen, die allesamt rund 1.100 Euro kosten.
"Nicht warten können und dennoch keinen neuen Computer wollen" dürfte die derzeitige Devise asiatischer Konsumenten sein. Diese reißen in Malaysia und Singapur den Händlern die raubkopierten Windows-XP-Versionen aus den Händen.
Gateway: XP mit Computer für 1.093 Euro
Bei Gateway stehen zwei Desktop-Systeme und zwei Notebook-Systeme
zur Auswahl. Der 500S-Desktop kommt mit einer 1,5-GHz-Pentium-4-CPU
sowie 128 MB RAM, 20 GB Festplatte und 17-Zoll-Monitor zum Preis von
1.093 Euro [999 USD].
Compaq und Dell ab 1.093 Euro
Compaq stattet seine Presarios 5000, 8000 sowie 700 und 2700 mit Windows XP aus, wobei die beiden letztgenannten zur Klasse der Notebooks gehören.
Der Kostenpunkt für die Presario-8000-Reihe liegt bei 1.225 Euro [1.199 USD] und aufwärts, die 700- und 2700-Reihe beginnt bei 1.093 Euro [999 USD].
Dells Inspiron- und Dimension-Notebooks sowie Desktops werden künftig mit dem neuen Microsoft-Betriebssysstem ausgeliefert. Ein Dimension-4300-Desktop mit 1,6-GHz-Pentium-4-CPU, 256 MB RAM, 40 GB Festplatte, 17-Zoll-Monitor und DVD-Laufwerk kann für 1.279 Euro [1.169 USD] erworben werden.
Hewlett-Packard mit XP-Pavilion
Zu HPs neuen XP-Systemen zählen der Pavilion 7955 und 7935. Der
Pavilion 7955 besitzt eine 1,5-GHz-Pentium-4-CPU, 256 MB RAM, eine
40-GB-Festplatte und ein CD-RW-DVD-Laufwerk und kommt zum Preis von
1.038 Euro [949 USD] ohne Monitor.
Preisnachlass für XP
In Malaysia kann unterdessen eine raubkopierte Windows-XP-Home-Edition schon zum Preis von 1,6 Euro [1,5 USD] erworben werden.
Das darf als Preisnachlass betrachtet werden, denn üblicherweise kosten raubkopierte Software und Filme 3,2 Euro [drei USD].
Anscheinend will der Schwarzmarkt dem globalen Downturn der IT-Wirtschaft und der gehemmten Kauflust der Massen entgegenwirken.
Microsoft: "Piraten benutzen selbe Technologie"
Der Geschäftsführer von Microsoft Malaysia, Butt Wai Choon, ist
ratlos: "Das Problem ist, dass die Piraten dieselbe Technologie wie
wir anwenden. Mit der Möglichkeit digitaler Technologie kann ein
Pirat trotz der aktuellsten Microsoft-Antikopier-Maßnahme Kopien
anfertigen."
"Geld-zurück-Garantie" der Piraten
In Singapur werden XP-Raubkopien zum Preis von 6,5 Euro [sechs USD] gehandelt. Das trotz der Bemühungen Ben Tans, Microsoft-Produkt-Manager für Singapur, die Schwarzmarkt-Software als Beta-Version und nicht als finales Produkt zu demaskieren.
Auf den Vorwurf der Beta-Software antwortete ein malaysischer Händler: "Ich habe Geld-zurück-Garantie. Ich gebe Ihnen einen vollen Preiserlass, falls es eine Beta-Version ist."
Roland Chan, Geschäftsführer der Business Software Alliance [BSA] für Asien, ist von der Öffentlichkeit enttäuscht. Diese ignoriere Bitten zum Verzicht auf raubkopierte Ware.
"Unternehmen kaufen nur eine Hand voll Lizenzen"
Laut Chan liegt die größte Gefahr in der Endkunden-Piraterie
durch Unternehmen: "Unternehmen kaufen nur eine Hand voll Lizenzen
und kopieren anschließend die Software auf alle ihre Computer",
bedauert Chan.