Proteste gegen Microsofts Lizenzpolitik
Die neue Lizenzpolitik von Microsoft stößt zunehmend auf Kritik und Widerstand bei den Großkunden. In Großbritannien hat bereits eine Gruppe von 98 Unternehmen Beschwerde beim britischen Wirtschaftsminister eingelegt, berichtete das "Wall Street Journal" am Dienstag.
Die Firmen erwarten durch das neue Lizenzmodell, das am 1. Oktober in Kraft treten soll, einen Kostenanstieg um bis zu 94 Prozent.
Auch die aus 4.000 Mitgliedern bestehende niederländische Unternehmensvertretung Network Users Association erwarte erhebliche Nachteile für Großkunden.
Keine Mengenrabatte mehr
Nach den Plänen von MS sollen Kunden, die sich nicht langfristig
verpflichten, keine Mengenrabatte mehr für Upgrades erhalten.
Zum Aufrüsten gezwungen
Zudem seien sie gezwungen, automatisch die jeweils aktuellsten Programmversionen zu bestellen.
Ein Aufrüsten von älteren Versionen auf die neuesten, also ein Überspringen von Programmversionen, sei nicht mehr möglich.
Im Schnitt ersetzen viele Firmen ihre Software nur alle vier bis fünf Jahre.
Microsoft hatte zuletzt im vergangenen Mai betont, dass die meisten Unternehmen durch das neue Lizenzmodell keine Nachteile zu befürchten hätten, jedoch bestätigt, dass Kunden benachteiligt werden könnten, die unterdurchschnittlich selten Upgrades auf neue Softwareversionen beziehen.
Der Standpunkt Microsofts
Auch das Mieten von Software soll ermöglicht werden. Mit der
neuen Lizenzpolitik wolle Microsoft vor allem sein Angebot besser
auf die Bedürfnisse der Unternehmenskunden abstimmen.