E-Spürnase wittert Frische von Fischen
Ein 300.000 Euro teures Gerät soll künftig objektiv klären, wie frisch der angebotene Fang der Fischhändler wirklich ist.
In Fischgeschäften und auf Märkten stehen Kunden tagtäglich vor der Frage, ob die angepriesenen Tiere auch wirklich fangfrisch sind.
Französische Wissenschaftler haben nun eine elektronische Spürnase entwickelt, die frischen Fisch anhand des Geruchs von älterem unterscheiden kann.
Nach siebenjähriger Entwicklungszeit wird das Gerät "eFish" jetzt erstmals auf dem Großmarkt im westfranzösischen Hafen La Rochelle unter Praxisbedingungen getestet.
"Qualität ist subjektiv - diese Maschine ist rational", so Hafen-Handelschef Victor Rodriquez. In La Rochelle werden die Fänge bisher von Marktangestellten begutachtet und quasi "von Hand" in drei Frischestufen eingeordnet.
Kosten von 300.000 Euro
Mit einer Kamera und sechs Sensoren prüft der Apparat, ob der Fisch frisch ist oder einen Duft von zerfallendem Fleisch verströmt.
Noch ist der für 300.000 Euro entwickelte "eFish" ein großer Kasten auf Rollen aus rostfreiem Stahl, der jeweils drei Minuten zur Untersuchung einer Kiste Fisch braucht. Mittelfristig sollten die Apparate auf die Größe von Taschencomputern schrumpfen, so Entwickler Pierre Loonis von der Universität La Rochelle.
Nach Angaben von Loonis hat die Technik bereits Interesse in anderen Branchen geweckt: So prüft ein Geflügelunternehmen, ob der Apparat auch frisches und verdorbenes Hühnerfleisch unterscheiden kann, und in Malaysia wird an einer Fortentwicklung gearbeitet, die kranke Ölpalmen von gesunden unterscheiden kann.
(futurezone | AFP)