Mobtel-Lizenz soll schleunigst weg

arbeitsgruppe
28.01.2006

Die serbische Regierung hat eine möglichst rasche Lizenzausschreibung zur Lösung der Frage des serbischen Mobilfunkbetreibers Mobtel vorgeschlagen.

Interessierten Käufern soll durch die Ausschreibung auch die gesamte Ausrüstung von Mobtel angeboten werden, teilte die Regierung in einer Aussendung nach dem ersten Treffen der gemischten serbisch-österreichischen Arbeitsgruppe mit.

In der Aussendung heißt es ferner, dass die Mobtel-Ausrüstung durch Kreditverträge mit den österreichischen Banken, der Hypo-Alpe-Adria-Bank und der Raiffeisenbank, seitens des Staates faktisch übernommen worden sei.

Für Österreich annehmbar?

Der beste Anbieter bei der Lizenzausschreibung soll laut dem serbischen Regierungsvorschlag auch das gesamte Mobtel-Handynetz übernehmen, das bis dann von der staatlichen Telekom verwaltet wird. Die österreichische Seite habe beim Treffen bekundet, dass für sie das vorgeschlagene Lösungsmodell "im Prinzip" annehmbar sei, heißt es in der Aussendung.

"Es ist beiderseitig festgestellt worden, dass das vorgeschlagene Modell die günstigsten Finanzergebnisse für die serbische Seite sichert, den Verlust der österreichischen Investoren hindert und den Benutzern des Handynetzes Sicherheit bietet", steht es in der Aussendung.

Die österreichische Seite war beim heutigen Treffen durch Vizekanzler Hubert Gorbach [BZÖ], Mobtel-Miteigentümer Martin Schlaff und mobilkom-austria-Chef Boris Nemsic vertreten. Die serbische Delegation bestand aus Wirtschaftsminister Predrag Bubalo, Investitionsminister Velimir Ilic und Finanzminister Mladjan Dinkic sowie einem Vertreter des serbischen Mobtel-Miteigentümers, der staatlichen Postgesellschaft PTT.

Neue Firmengründung kolportiert

Der Belgrader Sender B-92 meldete indes, dass die Mobtel-Ausrüstung, die für die Kredite bei den zwei österreichischen Banken im Wert von 230 Mio. Euro verpfändet worden sei und die sich nun im Besitz der PTT befinde sowie die Schulden dem Netzwerk-Ausrüster Ericsson gegenüber, welche die österreichischen Investoren übernehmen würden, an eine neue gemeinsame Firma übertragen werden sollen.

An dieser Firma wäre die PTT laut dem Regierungsvorschlag mit 80-Prozent beteiligt. Diese gemeinsame Firma würde bei der Lizenzausschreibung, die womöglich schon im März erfolgen wird, an interessierte Firmen angeboten werden, berichtete der Sender.

(futurezone | APA)