Ein "Antiterror-Spionagesatellit"
Gerade rechtzeitig zum Beginn der Militärschläge gegen Afghanistan haben die USA am letzten Freitag offensichtlich ihre Flotte von Spionagesatelliten durch einen dritten "KH-11"-Satelliten ergänzt, den die BBC "Antiterror-Spionagesatellit" nennt.
Das verbesserte "KH-11"-Modell wurde laut dem "Aviation Week and Space Technology Magazine" [AWSTM] am Freitag mit einer "Titan IV"-Rakete von der Abschussbasis Vandenberg in den Orbit befördert.
Auftraggeber des 1,3 Milliarden USD teuren Unternehmens ist der US-Dienst National Reconnaissance Office [NRO], der andere Dienste wie die CIA und das Militär mit Bildmaterial und anderen Informationen versorgt.
Die Informationen über den neuen Spionagesatelliten sind naturgemäß offiziell nicht bestätigt.
Aviation Week and Space Technology MagazineExtrem hohe Auflösung
Laut dem "AWSTM" liefert der neue "KH-11" Bilder mit einer Auflösung ab zehn Zentimeter und ist damit in der Lage, auch einzelne Personen abzubilden. Seine Infrarot-Sensoren sollen nachts auch kleinste Lagerfeuer ausmachen können.
Im Krieg in Afghanistan sollen seine Bilder auch dazu verwendet werden, Flüchtlingsgruppen von Taliban-Kämpfern zu unterscheiden.
Der Start des Satelliten war natürlich schon lange Zeit geplant, aber er dürfte jetzt besonders schnell in Betrieb genommen werden, um die US-Truppen in und um Afghanistan zu unterstützen.
Mit seiner Leistungsfähigkeit könnte er zum Flaggschiff der rund 50 europäischen und amerikanischen Satelliten werden, die jetzt die Militärs mit Informationen versorgen.
Die "KH-11"-Satelliten speichern aufgenommenes Material digital und senden es beim Überflug über US-Basen in Grönland oder dem Pazifik zur Erde.
National Reconnaissance OfficeAuswertung
Die Bilder der drei "KH-11"-Satelliten werden auf dem Boden zunächst mit denen von anderen Satelliten und Spionageflugzeugen und -drohnen abgeglichen.
Um die daraus resultierenden Informationen möglichst effektiv und schnell einzuordnen und den verschiedenen Militär- und Geheimdiensteinheiten zukommen zu lassen, wurde erst unlängst das "NRO Operational Support Office" [OSO] gegründet.
Im OSO arbeiten Vertreter der "National Imagery and Mapping Agency" [NIMA], aller Armeeteile und die verschiedener Dienste zusammen.
National Imagery and Mapping Agency [NIMA]Bewaffnete Drohnen
Die unbemannten Flugzeuge [Drohnen], die ebenfalls Bilder an die US-Militärs liefern, könnten in Afghanistan erstmals auch eine Rolle als Waffensystem spielen:
Laut dem Fachmagazin "Jane's" ist erst im September die Ausrüstung der Drohne "Predator" mit der panzerbrechenden Luft-Boden-Rakete "Hellfire" erfolgreich getestet worden.
Flugroboter gegen Afghanistan