Time Warner gewinnt mit "Triple Play"
Das starke Ergebnis der Kabel-Sparte - Digital-TV, Breitband-Internet, Telefonie - hat maßgeblich zu 20 Prozent Gewinnwachstum bei Time Warner beigetragen.
Getragen von einem starken Wachstum im Kabelgeschäft steigerte der weltgrößte Medienkonzern Time Warner im abgelaufenen Quartal deutlich seinen Gewinn. Auch Zuwächse bei schnellen Internet-Verbindungen trugen zu einem Gewinnplus von mehr als 20 Prozent auf 1,4 Milliarden Dollar bei, wie das US-Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Dabei wurden die Erwartungen der Experten übertroffen.
Zu dem Konzern gehören unter anderem die Warner Brothers Filmstudios, der Internet-Anbieter AOL und der TV-Sender CNN. Die Time-Warner-Aktien legten zwei Prozent auf 17,88 Dollar zu.
AOL fällt, Kabel-Breitband brummt
Je Aktie hat der Gewinn im vierten Quartal 29 Cent betragen [24 Cent im Vorjahreszeitraum], Analysten hatten im Schnitt mit 21 Cent/Aktie gerechnet. Der Umsatz stieg um sieben Prozent auf 11,9 Milliarden Dollar. Kino-Erfolge wie der jüngste Harry-Potter-Film sorgten für einen Umsatzanstieg im Filmgeschäft um elf Prozent
Während der Umsatz der AOL-Onlinesparte um acht Prozent fiel, nachdem 625.000 Kunden abgesprungen waren, wuchs der Umsatz im Kabelgeschäft um 13 Prozent. Die Zahl der Video-Abonnenten stieg auf rund elf Millionen. Außerdem seien 265.000 neue Kunden bei den schnellen Internet-Verbindungen und 246.000 neue Digitaltelefonkunden gewonnen worden. Alles zusammen nennt man "Triple Play", ein Paketangebot, mit dem in Europa nach Kabelnetzbetreibern wie UPC auch die alteingesessenen Telekoms reüssieren.
Im Dezember hatte der Internet-Riese Google erklärt, eine Milliarde Dollar in die Sparte zu investieren und eine breit angelegte Werbepartnerschaft einzugehen.
17,6 Milliarden Dollar
Die US-Kartellbehörden stimmten am Dienstag den Plänen von Time Warner und Comcast zu, den insolventen Kabelbetreiber Adelphia Communications zu übernehmen. Im April vergangenen Jahres hatten beide Unternehmen ein Angebot in Höhe von 17,6 Milliarden Dollar in Aktien und bar unterbreitet. Jetzt muss noch die US-Kommunikationskommission dem Deal zustimmen.
Der Kauf des Breitband-Anbieters Inode durch die Österreich-Tochter des internationalen Kabel-TV-Providers UPC hatte das strategische Ziel, "Triple Play" - Digital-TV, IP-Telefonie, Breitband - auch außerhalb der Ballungsräume anzubieten.
(futurezone | Reuters)