12.10.2001

SEMPER ONLINE

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Drahtlose Computernetzwerke gegen UMTS

Drahtloser Internet- und Netzwerkzugang in öffentlichen Räumen wie Bahnhöfen, Flughäfen und Hotels bereitet den Anbietern von UMTS-Telefonnetzen schon im Vorfeld der UMTS-Markteinführung Kopfzerbrechen.

Gerade in den so genannten Hotspots dürfte sich bei der wichtigsten UMTS-Zielgruppe, den Geschäftsleuten, der größte Bedarf an Datenanbindungen ergeben. Nach einer neuen Analyse der Unternehmensberatung Frost & Sullivan werden in Europa mit öffentlichen Wireless-LAN-Zugängen bereits dieses Jahr Serviceumsätze in Höhe von 4,12 Millionen USD erwirtschaftet. Für das Jahr 2006 erwartet man Umsätze von mehr als drei Milliarden USD.

2006: 37.000 Plätze in Europa mit Wireless LAN

Im Jahr 2006 werden laut Prognose in Europa mehr als 37.000 Hotspots mit Wireless LAN oder Bluetooth-Anbindung ausgerüstet sein. Der Anteil an Bluetooth-Hotspots wird im Jahr 2006 bei ca. 35 Prozent liegen, wobei wohl 20 bis 50 Prozent der Hotspots mit beiden Technologien ausgestattet sein werden, um ein möglichst breites Publikum ansprechen zu können.

Mit fallenden Kosten für High-Speed-WLAN ["Wi-Fi"]- und Bluetooth-fähige Geräte und zunehmender Verfügbarkeit wird das Angebot auch für ein breiteres Publikum interessant.

Für die Mobiltelefonanbieter besteht laut Studie die reale Gefahr, dass die mit Wireless-LAN-Zugangspunkten erwirtschafteten Umsätze zu Lasten der Einnahmen aus der mobilen Datenkommunikation über UMTS gehen. Viele europäische Mobiltelefongesellschaften, die unter den exorbitanten Kosten für UMTS-Lizenzen und -Netzaufbau leiden, prüfen deshalb zurzeit, mit welcher Strategie sie solche Einnahmenverluste verhindern können.

Kein Wireless LAN, keine zahlungskräftigen Kunden

Wer keine Wireless-LAN-Zugänge einrichtet, riskiert den Verlust von profitablen Kunden.

Probleme dürfte noch die uneinheitliche Regulierung des 2,4-GHz- und des 5-GHz-Bandes in Europa bereiten. So ist etwa in Großbritannien die Erwirtschaftung von Gewinnen durch Nutzung der 2,4-GHz und 5-GHz-Bänder in öffentlichen Räumen und in Hotels verboten. Bis zu einheitlichen europäischen Standards ist noch ein weiter Weg zurückzulegen.

Ebenfalls von großer Bedeutung ist die Frage des Roamings, weil mit der Zahl der Roaming-Partner die Attraktivität des Angebotes für die Kunden steigt. Es fehlt jedoch ein verbindlicher internationaler Roaming-Standard, und Roaming-Partner müssen über harmonisierte Abrechnungssysteme und eine vergleichbare Dienstequalität verfügen.