Polizei fahndet nach Ex-Mobtel-Eigentümer
Die serbische Polizei sucht den kontroversen Geschäftsmann Karic. Dieser will am Montag mitsamt Steuerunterlagen in Belgrad auftauchen.
In der Affäre um den serbischen Mobilfunkbetreiber Mobtel, die seit gut einem Monat für Schlagzeilen in Serbien sorgt, wird seit Samstag auch nach dem kontroversen Geschäftsmann Bogoljub Karic gefahndet.
Karic wurde am Samstag von der Polizei zwecks Einvernahme wegen Amtsmissbrauches bei Mobtel vorgeladen. Er ist allerdings nicht erschienen, meldeten Belgrader Medien.
Die Anwälte von Karic ließen wissen, dass sich der Geschäftsmann im Ausland aufhält, um Unterlagen zu sammeln, welche er am Montag den serbischen Steuerbehörden vorlegen soll. Bogoljub Karic wurde am Donnerstag von den Steuerbehörden wegen vermeintlicher Steuerhinterziehungen in Millionenhöhe in den Jahren 1999/2000 angehört.
Karic hatte im Vorjahr seine Mobtel-Anteile an österreichische Investoren Martin Schlaff, Josef Taus und Herbert Cordt verkauft.
Angeblich Schaden von 700 Mio. Euro
Seit Jahresbeginn laufen bei Mobtel Ermittlungen gegen die Familie des einstigen Mehrheitsbesitzers. Die Polizei hatte vor zwei Wochen auch Haftbefehl für einen Bruder von Bogoljub ausgeschrieben. Sreten Karic soll sich inzwischen in Moskau aufhalten.
Der Schaden, welchen der Staat durch die angeblichen Finanzmachenschaften der Karic-Familie bei Mobtel zwischen 1994 und 2005 hinnehmen musste, wird indes auf 700 Mio. Euro geschätzt.