Musikindustrie übt sich in Selbstjustiz
Wie mehrere US-Medien berichten, setzt die "Recording Industry Association of America" [RIAA] in ihrem Kampf gegen Musikpiraten auf Script-Kiddie-Methoden, Methoden, die der IT-Infrastruktur Schaden zufügen und zu primitiv sind, um als "Hacken" bezeichnet zu werden.
So wollte die RIAA für sich eine Ausnahmeregelung von dem Antiterror-Gesetz erreichen, das den Angriff auf einen Computer oder ein Netzwerk ab einem Schaden von 5.000 Dollar zum Verbrechen erklärt.
RIAA mit Ratschlägen im Justizministerium
Das US-Justizministerium wollte ursprünglich eine weit geringere
Schwelle einführen. Dagegen bezog jedoch die RIAA Stellung. Die
Organisation wollte kurzfristig den US-Abgeordneten einen eigenen
Vorschlag schmackhaft machen.
"Selbstjustiz" gegen Urheberrechtsverletzung
Demnach sollten keine Schadenersatzansprüche durch Maßnahmen entstehen, "die glaubhaft Copyrightverletzungen erschweren oder verhindern sollten". Dieser Vorschlag wurde von den Abgeordneten jedoch als "Selbstjustiz" abgelehnt.
Nach Darstellung der "Los Angeles Times" hatten die RIAA und die "Motion Picture Association of America" [MPAA] mehrere technische Methoden zur Unterbindung von Musiktauschbörsen untersucht.
So planten die beiden Organisationen Software einzusetzen, die illegale Kopien im Internet entdecken und überschreiben sollte.
Massen von Anfragen und langsame Transferraten
Jetzt arbeitet die RIAA an Methoden, die MP3-Börsen zu
blockieren. Durch Massen von Anfragen und langsame Transferraten
sollen die Leitungen zu den durch Copyright geschützten Titeln
belegt werden.