22.10.2001

ANGEPEILT

Bildquelle: DoD

Genauere Satelliten-Positionsbestimmung

Ausgerechnet während die Militäraktionen in Afghanistan immer weiter eskalieren, hat das US-Verteidigungsministerium [Department of Defense, DoD] ein Update für den Standard GPS [Global Positioning System] veröffentlicht und zivilen Nutzern eine transparente Informationspolitik versprochen.

Bei GPS gibt es prinzipiell keine Verfügbarkeitsgarantie für zivile Nutzer. Die Signale können weltweit oder in bestimmten Regionen von den US-Militärs stumm gehalten, verschlüsselt oder gestört werden.

Nach Angaben des DoD ermöglicht das Update für zivile Benutzer eine Positionsbestimmung auf 36 Meter genau. Mit dem bisher gültigen Standard von 1995 hatte das Ministerium als Betreiber der Satelliten-Konstellation nur eine horizontale Genauigkeit von 100 Metern garantiert.

Info-Politik

Das DoD will nach eigenen Angaben den neuen Standard mit den Satelliten, die zwischen 2003 und 2012 in ihre Umlaufbahn gebracht werden, implementieren. Voll funktionsfähig soll das System im Jahr 2014 sein.

Gezielte Störungen

Gleichzeitig versprach das DoD, in Zukunft die zivilen Benutzer von GPS beim Auftreten von "ernsten oder unvorhergesehenen" Problemen, welche die Leistungsfähigkeit des Systems beeinträchtigen, zu informieren.

Zivile Konkurrenz

Zivile Nutzer sollen mittelfristig mit dem europäischen Satellitensystem "Galileo" aus der Abhängigkeit des US-Militärs befreit werden. "Galileo" soll zudem eine genauere Navigation als das GPS ermöglichen.

Das System soll trotz offener Finanzierungsfragen bis 2008 fertig gestellt sein, zuletzt war dabei auch von einer massiven Beteiligung Chinas die Rede.

Zwischen 2005 und 2008 sollen den Plänen zufolge 30 Satelliten zum Aufbau des Navigationssystems in einer Höhe von 23.000 Kilometern installiert werden.