Neues Windows mit neuen Klagen
Noch ist der Kartellrechtsstreit um alte Microsoft-Praktiken ungelöst, da schickt sich der Konzern an, sein Monopol noch weiter auszubauen.
Windows XP ist viel enger mit dem Internet verwoben als die Vorgänger. Mehrere US-Bundesstaaten stellen neue Klagen in Aussicht, die EU-Kommission geht der Frage zu neuen Kartellrechtsverstößen nach.
Mit "Passport" Krediktkartennummern speichern
Mit "Passport" werden persönliche Daten wie Krediktkartennummern
für die Geschäfte im Internet gespeichert, der "Messenger"
ermöglicht Kommunikation in Echtzeit.
Alle Wege führen nach Rom
Auch der Media Player, mit dem Musik und Filme heruntergeladen werden, ist nun eingebaut.
All diese Zugänge führen zu kommerziellen Angeboten im Internet, die entweder Microsoft selbst oder Partnerunternehmen gehören.
Windows XP bietet also genügend Stoff für neue Konflikte.
Media-Player-Untersuchung und neue Klagen
Mehrere US-Bundesstaaten stellten neue Klagen in Aussicht, die
EU-Kommission drohte mit einem hohen Bußgeld. Derzeit gehen die
europäischen Kartellwächter der Frage nach, ob Microsoft mit der
Einbindung seines Media Player in seine Betriebssysteme gegen
Kartellrecht verstoßen habe.
Zerschlagung vom Tisch
Dabei hält der alte Konflikt mit den Kartellrechtsbehörden noch an.
Der Streit begann vor vier Jahren, als der Konzern seine Internet-Zugangssoftware in Windows 95 integrierte - nach Meinung der Wettbewerbshüter ein Monopolmissbrauch zum Schaden des Konkurrenten Netscape.
Eine Zerschlagung von Microsoft ist inzwischen vom Tisch.
Deadline nächste Woche
Bis Freitag nächster Woche haben Microsoft und die Behörden noch
Zeit für eine gütliche Einigung.
Vollendete Tatasachen
Doch schon vorher sollen mit Windows XP vollendete Tatsachen geschaffen werden.
Wie schon beim Rechtsstreit rund um den Internet Explorer setzt Microsoft darauf, dass die kommerzielle die juristische Entwicklung abhängt, mögliche Sanktionen also zu spät kommen, um Windows XP noch zu stoppen.
Eine gigantische Werbekampagne mit einem Budget von einer Milliarde Dollar soll der neuen Software zum Durchbruch verhelfen.
Heilsbringer für die ganze Branche
Dabei sieht sich Microsoft als Heilsbringer für die ganze
Branche. Nach den Worten von Unternehmens-Vizechef Jim Allchin kann
kein anderes Produkt dem High-Tech-Business derzeit mehr helfen als
Windows XP.