Alles dreht sich um den Browser

pc-nutzung
22.02.2006

Ob Webmail-Service, Online-Adressbuch oder webbasierte Textverarbeitungsprogramme: Immer mehr Anwendungen werden über den Browser verwendet, anstatt sie auf dem PC zu installieren - eine Herausforderung für die Software-Industrie.

Immer mehr Computerprogramme werden nicht mehr auf dem PC installiert, sondern stehen als Web-Anwendung im Browser zur Verfügung.

Webbasierte Programme bestimmen nicht nur die Entwicklung von Software für Unternehmen, sondern verändern auch den digitalen Alltag der Privatanwender.

"Der Desktop ist nur ein Terminal", sagt etwa der Gründer und Vorstand des Web-Portals web.de, Matthias Greve. Als Terminal werden Geräte bezeichnet, auf deren Oberfläche Daten eingegeben und Informationen dargestellt werden - die eigentliche Intelligenz liegt aber auf einem entfernten Server.

Diese Entwicklung ist auch einer der wichtigsten Trends auf der am 9. März beginnenden Computermesse CeBIT in Hannover.

Von der Webmail zur Web-Textverarbeitung

Den Anfang dieser Entwicklung stellten Webmail-Dienste von Anbietern wie Yahoo, Microsoft und GMX dar. Mittlerweile reicht die Palette der webbasierten Anwendungen von Adressbüchern bis zu Fotoalben und Programmen zur Textverarbeitung.

Die Verlagerung der Software ins Netz zwingt auch die Hersteller von Software-Paketen für den PC zum Umdenken.

Der Marktführer Microsoft reagiert auf den Trend mit dem "Live"-Portal, das etwa webbasierte Erweiterungen für sein Office-Paket anbieten soll. Außerdem bereitet der Hersteller für Juni den Start einer Anti-Viren-Software vor, die im Online-Abonnement bezogen werden kann.

Microsoft hatte Ende vergangenen Jahres angekündigt, neben Office auch Windows stärker als bisher auf das Internet zu stützen.

Google auf dem Vormarsch

Konkurrenz bekommen die traditionellen Unternehmen in diesem Bereich immer öfter von Internet-Firmen wie Yahoo und Google. Google hatte etwa zuletzt eine Kooperation mit dem PC-Hersteller Dell bekannt gegeben.

Dell wird künftig seine Rechner mit Google-Software ausliefern. Im Gespräch seien etwa Googles Schreibtisch-Suche sowie die Google-Toolbar.

Generell entwickelt sich der Trend dahin, dass der Browser zur wichtigsten Anwendung wird, über die sich so gut wie alles abspielt.

(futurezone | AP | APA)