30.10.2001

NEUANFANG

Bildquelle: ORF.at

Napster startet wieder im ersten Quartal 2002

Der Chef der US-Online-Tauschbörse Napster, Konrad Hilbers, hat den Start des geplanten Musiktausch-Dienstes für das erste Quartal 2002 angekündigt.

"Napster entwickelt sich weiter fort, und unser Starttermin ist jetzt das erste Quartal des kommenden Jahres", sagte Hilbers auf einer Veranstaltung.

Der später als ursprünglich geplante Start des kostenpflichtigen Abo-Service spiegle die Schwierigkeiten bei Verhandlungen über Lizenzverträge wider. Die Lizenzen seien maßgebend für Beginn und Gebührenpreis des neuen Dienstes.

Erste Klage im Dezember 1999

Über die derzeit abgeschaltete Online-Plattform wurden monatelang Millionen komprimierter MP3-Musikdateien kostenlos getauscht. Die großen Musiklabel - Warner Music, EMI, BMG, Universal Music und Sony Music - haben Napster das erste Mal im Dezember 1999 verklagt.

Durch den Wegfall von Napster haben laut einer umstrittenen Studie viele User das Interesse am MP3-Tausch verloren. Im August hätten 4,6 Millionen Nutzer Online-Tauschbörsen besucht, teilte das Marktforschungsinstitut Jupiter Media Metrix mit. Im Februar seien es noch 8,1 Millionen Nutzer gewesen, die vor allem Napster genutzt hätten.

Boomende Nutzung in den USA

In den USA seien die Napster-Nachfolger dagegen besser angekommen, und die Nutzung solcher Angebote habe von März bis August sogar noch um 500 Prozent zugelegt.

Vor allem Studenten an US-Universitäten gelten als eifrige Nutzer der Börsen, über die bei schnellen Internet-Verbindungen in wenigen Stunden auch auch aktuelle Kinofilme in wenigen Stunden heruntergeladen werden können.

Beobachtet man die Downloadstatistiken der vergangenen Monate von Sites wie Download.com, ist ersichtlich, dass leicht zu bedienende Programme wie Audiogalaxy Satellite und Morpheus stets die Listen anführen. In der Zeit nach dem Napster-Niedergang hatte noch Gnutella-basierende Software wie BearShare und LimeWire die Oberhand.