One mit Gewinnrückgang

bilanz 2005
23.02.2006

Der heimische Mobilfunker One bekam 2005 den intensiven Wettbewerb zu spüren und verzeichnete bei einer Umsatzstagnation einen Gewinnrückgang von 27 Prozent. Die Kundenzahl stieg dank der Diskontmarke Yesss. Gänzlich unbemerkt wurde mit Jahresende das WLAN-Netz abgeschaltet.

Der drittgrößte heimische Mobilfunker richtet seine Geschäftsstruktur neu aus. Mit Ende 2005 wurde das zuletzt 526 Hotspots umfassende WLAN-Netz [Wireless Local Area Network] wegen fehlender Nachfrage abgeschaltet.

"Wir haben das Netz abgedreht und keiner hat's gemerkt. Es gab überhaupt keinen Verkehr, und Käufer für das Netz hat sich auch keiner gefunden", so One-Chef Jorgen Bang-Jensen.

Vielmehr setze One auf mobiles Breitband über UMTS und dessen Nachfolgetechnologien.

One hat die ursprüngliche WLAN-Tochter eWave daher in die Diskonttochter Yesss umgewandelt.

Kundenzahl dank Yesss gestiegen

Die Zahl der Kunden stieg vor allem dank der im Vorjahr gestarteten und über die Hofer-Lebensmittelmärkte vertriebenen Diskontmarke Yesss von 1,5 auf 1,8 Millionen, so Bang-Jensen.

Das Betriebsergebnis [EBIT] ging im Vorjahr von 42 auf 31 Mio. Euro zurück.

Grund dafür waren die Aufwendungen für den Markenaufbau von Yesss und das verstärkte Kundenservice, der weitere Preisverfall in der Sprachtelefonie und die Kosten für das Bieterverfahren um den viertgrößten Anbieter tele.ring in Höhe eines einstelligen Millionenbetrages.

One war im Sommer 2005 unter den Bietern für tele.ring und hatte dafür über drei Banken eine Finanzierung von 1,7 Mrd. Euro auf die Beine gestellt, der Zuschlag ging dann aber an T-Mobile Austria.

"Zweistelliges Wachstum ist vorbei"

"Die zweistelligen Wachstumsraten bei europäischen Mobilfunkbetreibern sind vorbei", erklärte Bang-Jensen.

Der Nettogewinn, der 2004 dank eines Einmaleffektes 18 Mio. Euro betragen hatte, lag im Vorjahr bei einer "schwarzen Null" bzw. 500.000 Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen [EBITDA] ging 2005 von 202 auf 175 Mio. Euro zurück, die EBITDA-Marge sank von 32 auf 28 Prozent.

ARPU auf 31 Euro gesunken

Der Cash-Flow stieg von 98 auf 128 Mio. Euro. Die Fremdverbindlichkeiten erhöhten sich von 250 auf 350 Mio. Euro. Die Zahl der Mitarbeiter blieb mit 900 Vollzeitarbeitskräften stabil.

Der monatliche Umsatz pro Handykunde [ARPU, average revenue per user] ging bei One 2005 von 34 auf 33 Euro zurück, inklusive der Diskontmarke Yesss lag der ARPU bei 31 Euro.

Unternehmensverhältnisse

One gehört zu 50,1 Prozent der deutschen E.ON, den Rest halten die norwegische Telenor [17,45 Prozent], die französische Orange [17,45 Prozent] und die dänische TDC [15 Prozent].

(futurezone | APA)