Lenovo betritt den Weltmarkt
Erst China, dann der Weltmarkt: Nach der Übernahme der PC-Sparte von IBM stellt der Hersteller Lenovo erstmals Billig-Notebooks und Desktop-Rechner unter dem eigenen Namen auch außerhalb Chinas vor.
Der Lenovo-Marktstart wurde am Donnerstag mit großen Pressekonferenzen in zehn Ländern zelebriert, darunter auch dem Olympia-Austragungsort Turin, wo Lenovo als einer der Hauptsponsoren fungiert.
Mit Notebooks und Desktop-Rechnern der neuen Serie Lenovo 3000 wolle das Unternehmen vor allem kleine und mittlere Betriebe sowie Freiberufler ansprechen, sagte Deutschland-Chef Mark Fischer am Donnerstag.
Europa hat 2005 mit knapp 73 Millionen abgesetzten PCs erstmals die USA übertroffen. Vor allem der hohe Bedarf an Notebooks und der gestiegene private Konsum trugen dazu bei.
Desktop-PCs ab 350 Dollar
Während die ehemalige IBM-Produktpalette unter der Marke "Think", die bereits durch die "ThinkPad"-Notebooks etabliert ist, weitergeführt wird, sollen die preiswerteren Produkte weltweit unter dem Namen Lenovo laufen.
Mit der Serie 3000 und Preisen ab 719 Euro für einen Desktop-PC [Celeron D351 mit 512 MB RAM] und 982 Euro für ein Notebook [Celeron M380] will Lenovo nun zunächst bei den Endkunden einen Fuß in die Tür bekommen. Verkauft sollen die Rechner sowohl über das Internet als auch über noch nicht genannte Handelsketten werden.
Bei den Notebooks setzt Lenovo nun auf Silber statt traditionellem IBM-Schwarz, die Geräte der C-Serie verfügen allesamt über integrierte WLAN-Unterstützung, eingebaute 3-in-1-Kartenleser und Multimedia-Features. Die Lenovo-Rechner werden sowohl mit Intel- als auch AMD-Chips ausgerüstet.
Alle Modelle der Linie 3000 sind zudem mit den "Care"-Tools ausgestattet, die für Sicherheitskopien sorgen bzw. den Rechner nach einem schweren Crash wieder in den Originalzustand versetzen.
Österreichischer Online-Shop
Der Lenovo-Konzern stellt neben Desktop-PCs und Notebooks auch Handys her und beschäftigt weltweit rund 19.000 Mitarbeiter.
Derzeit die Nummer drei
Analysten sehen durchaus Chancen für Lenovo, zu einer weltweiten Marke aufzusteigen, wenn die Markteinführung gelingt. "Wenn man das nächste IBM werden will, muss man auf der ganzen Welt ein Begriff sein und dafür muss man bei Konsumenten und Handel präsent werden", so die Analystenmeinung der Enderle Group.
Im vierten Quartal 2005 erreichte Lenovo laut dem Marktforschungsinstitut Gartner einen weltweiten Marktanteil von 7,2 Prozent und rangierte damit auf dem dritten Platz hinter Marktführer Dell [17,2 Prozent] und Hewlett-Packard [15,7 Prozent].
(futurezone | AP)